24. November 2022
FINANZWISSEN
Was sagt der VDAX aus?
Was sagt der VDAX aus?

Der VDAX ist ein Volatilitätsindex, der von der Deutschen Börse AG berechnet und veröffentlicht wird. Er misst eine erwartete Schwankungsbreite für den deutschen Aktien-Leitindex DAX für den Zeitraum der nächsten 30 Tage. Wie er errechnet wird und was er aussagt, erklärt dieser Artikel.
Um das Konstrukt vom VDAX zu erörtern, bedarf es einer kurzen Grundlage. Denn die Basis dafür ist die Volatilität und damit das Ausmaß von Preisschwankungen. Solche Schwankungen gehören schon immer zu den Börsenkursen, ohne sie würde der Handel nicht funktionieren.
Die meisten Trader mögen eher eine hohe Schwankungsbreite, während Institutionen die Volatilität gern niedrig hätten. Aussuchen kann es sich niemand an der Börse, aber man hat zeitlichen Einfluss, in welchen Phasen man an der Börse aktiv ist.
Besonders hohe Schwankungsbreiten treten in den Aktienpreisen meistens in Phasen einer Korrektur oder Krise auf. So war es in der Corona-Pandemie oder auch beim Ausbruch des Ukraine-Krieges.
Gemessen wird dies über den VDAX, der damit letztlich ein Konstrukt für die aktuelle Börsenstimmung darstellt. Wie funktioniert dies genau?
Die Deutsche Börse nutzt zur Berechnung des VDAX nicht etwa die historischen Schwankungsbreiten, sondern ein Portfolio real gehandelter Optionen. Deren erwartete Volatilität der Marktteilnehmer wird ermittelt und minütlich zwischen 09:15 Uhr und 17:30 Uhr ausgedrückt. Damit spiegelt der VDAX einen sehr breiten Ausschnitt aus dem Terminmarkt wider.
Der Indexstand des VDAX-NEW gibt in Prozentpunkten an, wie hoch die erwartete Schwankungsbreite der Marktteilnehmer in den nächsten 30 Tagen im DAX ist und gibt darauf bezogen den Jahreswert aus. Eine Notierung von 30 sagt bei einem DAX-Stand von 13.000 Punkten daher folgendes aus: 13.000 * 30 % = 3.900 Punkte erwartete Schwankungsbreite pro Jahr. Um diese Schwankungsbreite nun auf 30 Tage zu betrachten, muss folgender Wurzelterm genutzt werden: 3.900 Punkte * Wurzel(30/365) = 1.118 Punkte und noch einmal in Renditen umgerechnet werden: 13.000 + 1.118 = 14.118 als Zwischenergebnis. Das ergibt einen Faktor von 1,086 (14.118 / 13.000) und letztlich das Ergebnis von 13.000 / 1,086 = 11.970 als untere Bandbreite.
Im Ergebnis kann mit einer Wahrscheinlichkeit von 68 % (Konfidenzniveau aus der Annahme der Normalverteilung) der DAX in den kommenden 30 Tagen zwischen 14.118 und 11.970 DAX-Punkten schwanken. Damit gilt der VDAX-NEW (als korrekte Bezeichnung) für viele Marktteilnehmer als Stimmungsbarometer: Steigt dieser an, wird Risiko höher bewertet und der VDAX dann als „Angstbarometer“ in den Medien benannt. Als Faustregel gilt: Je Höher der Wert, desto höher die Angst am Markt.
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