ANSA: DER MARKTRÜCKBLICK
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FELS-Redaktion
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8. Dezember 2023
ansa: der Marktrückblick November 2023
Während die geopolitische Lage weiterhin vom Krieg im Gazastreifen beherrscht wird, blieben die Kapitalmärkte weitgehend unbeeinflusst, da sich Befürchtungen eines Übergreifens des Konflikts auf andere Länder nicht bewahrheitet haben. Mit Blick auf das makroökonomische Gesamtbild gingen die Unsicherheiten im November zurück, da (i) die Marktteilnehmer optimistischer hinsichtlich der Aussicht auf sog. ,,Soft-Landing“ der US-Wirtschaft wurden und (ii) die Inflationszahlen weiter zurückgingen. Dies hat die Stimmung an den Märkten deutlich aufgehellt und resultierte in steigenden Preisen in allen Anlageklassen.
Nachdem sich die US-Wirtschaft in den letzten Monaten als widerstandsfähig erwiesen hat, scheinen die Kapitalmärkte davon überzeugt zu sein, dass eine Rezession in den USA vermieden werden kann. Bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung ist aber zu berücksichtigen, dass die BIP- und BNE-Zahlen nach wie vor eine deutliche Diskrepanz aufweisen: Während die US-Wirtschaft in den letzten 12 Monaten nach den BIP-Zahlen um 3,0 % gewachsen ist, zeigt das BNE für denselben Zeitraum einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von -0,2 %. Im dritten Quartal stieg das reale BIP um annualisierte 4,9 % gegenüber dem Vorquartal. Obwohl der private Verbrauch erneut sehr stark war, wird nach wie vor erwartet, dass die US-Wirtschaft in den kommenden sechs Monaten etwas an Schwung verlieren wird, da der private Verbrauch angesichts der Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt nachlässt. Der Aufbau der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft fiel mit 150.000 niedriger aus als die erwarteten 180.000 und die gemeldeten 336.000 im Vormonat. Der Index des Institute for Supply Management (ISM) für das verarbeitende Gewerbe ging ebenfalls zurück und fiel von 49,0 auf 46,7, was niedriger als erwartet war. In ähnlicher Weise fiel der Stimmungsindikator der Universität Michigan von 63,8 auf 60,4.
In der Eurozone sind die seitens der Zentralbank beabsichtigten Auswirkungen der strikteren Geldpolitik der letzten Quartale ebenfalls zu spüren. Die Aussicht auf eine Stagnation in der nächsten Jahreshälfte scheint sehr wahrscheinlich. Im dritten Quartal schrumpfte das BIP in der Währungsunion um -0,1 % gegenüber dem Vorquartal, nachdem es im zweiten Quartal um +0,1 % gestiegen war. Im Jahresvergleich sank das BIP-Wachstum in der Eurozone von +0,5 % auf +0,1 %. Die Industrieproduktion in Deutschland ging im laufe des Monats um -1,4 % zurück, (-0,2 % im Vormonat).
Jede Indikation, die auf eine Abkühlung der Wirtschaft hindeutet, wurde von den Marktteilnehmern jedoch als Zeichen dafür gewertet, dass die Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken endlich vorbei ist, was die Stimmung der Anleger aufhellte und die Kapitalmärkte im November regelrecht beflügelte.
Ein weiterer Rückgang der Inflationszahlen untermauerte die Ansicht, dass die Zentralbanken in den USA und Europa die Zinsen nicht weiter anheben werden. Die Kerninflationsrate in den USA ging auf 4,0 % im Jahresvergleich zurück. Die Gesamtinflationsrate in den USA ging sogar noch weiter zurück, von +3,7 % auf +3,2 %, wobei die Zahlen im Monatsvergleich unverändert blieben. Auch in der Eurozone lag die jüngste Jahresrate von nur +2,4 % deutlich unter dem Anstieg von +2,9 % im Vormonat und unter den Markterwartungen von +2,7 %. Im Monatsverlauf fielen die Preise sogar um -0,5 %. Die Zahlen für die Kernrate des Verbraucherpreisindex waren mit +3,6 % ebenfalls niedriger als die Erwartung von +3,9 %.
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