ansa: der Marktrückblick November 2025

Der November war geprägt von einer Konsolidierung an den globalen Aktienmärkten sowie einer anhaltenden Stärke bei Edelmetallen. Zuletzt konnten zwei wesentliche Belastungsfaktoren überwunden werden: Der Zollkonflikt zwischen den USA und China wurde beigelegt und der Regierungs-Shutdown in den USA beendet. Auch die US-Berichtssaison für das dritte Quartal lieferte positive Impulse. Getragen von soliden Ergebnissen und einem überwiegend optimistischen Ausblick waren positive Überraschungen nicht mehr ausschließlich auf einige dominante Akteure beschränkt, sondern verteilten sich wieder mehr in der Breite. Auf der anderen Seite führten Sorgen über hohe Bewertungen im Technologiesektor sowie Bedenken hinsichtlich der Finanzierung umfangreicher Kl-lnvestitionen zu spürbaren Kursverlusten in der ersten Monatshälfte. Mit Blick auf die aktuelle konjunkturelle Situation beobachteten wir im vergangenen Monat eine leichte Abschwächung des globalen Momentums. Im regionalen Vergleich zeigt sich Europa weiterhin robuster als die USA.

In den USA kommt es trotz des beendeten Government Shutdown weiterhin zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten. Im September wurden 119.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen – deutlich mehr als die erwarteten 52.000 neuen Jobs. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank leicht von 49,1 auf 48,7 (erwartet war ein Anstieg auf 49,5). Der ISM-Dienstleistungsindex hingegen stieg von 50,0 auf 52,4. Das Verbrauchervertrauen gab überraschend stark nach: Der Conference Board Consumer Confidence Index fiel von 94,6 auf 88,7. Auch der Sentimentindikator der Universität Michigan ging von 53,6 auf 51,0 zurück. Die Produzentenpreise erhöhten sich im Jahresvergleich von 2,6 % auf 2,7 % und lagen damit über den erwarteten 2,6 %. Die Kerninflationsrate der Produzentenpreise (ohne Lebensmittel und Energie) fiel dagegen von 2,8 % auf 2,6 %. Per 30. November preisten die Märkte gemäß Overnight Index Swaps eine weitere Zinssenkung um 0,25 % für dieses Jahr ein, der daraus implizierte Zinssatz liegt bei 3,7 %.

Im Euroraum lag der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor bei 53,1 und signalisiert damit eine Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivität. Für das verarbeitende Gewerbe erreichte der Index 49,6 und blieb damit leicht unter den Erwartungen von 50,1. Das Wachstum der Industrieproduktion verbesserte sich im Jahresvergleich von 1,1 % auf 1,2 %. Das BIP-Wachstum im dritten Quartal stieg auf 1,4 % (nach 1,3 % für das Vorquartal). Die Verbraucherpreisinflation im Euroraum verharrte im Jahresvergleich bei 2,1 %. Auch die Kerninflationsrate blieb mit 2,4 % unverändert gegenüber dem Vorjahr. Per Stichtag 31. November preisten die Märkte laut Overnight Index Swaps keine weiteren Zinssenkungen bis zum Jahresende ein, der implizierte Zielzinssatz liegt bei 1,9 %.

In China verbesserte sich der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe leicht von 49,0 auf 49,2. Das Industrieproduktionswachstum trübte sich etwas ein und fiel von 6,5 % auf 4,9 %, wobei die Markterwartung verfehlt wurde. Die Verbraucherpreisinflation verbesserte sich von -0,3 % auf 0,2 % und liegt somit wieder in positivem Terrain. Die Produzentenpreise fielen im Jahresvergleich um -2,1 % (Vormonat: -2,3 %)