ANSA: DER MARKTRÜCKBLICK
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FELS-Redaktion
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7. November 2023
ansa: der Marktrückblick Oktober 2023
Insgesamt wurde die makroökonomische Entwicklung im vergangenen Monat von der Situation im Nahen Osten und den Terroranschlägen der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober überschattet. Bisher haben die Kapitalmärkte nur mäßig auf diese Eskalation reagiert. Der Beginn einer israelischen Bodenoffensive, mit der inzwischen in Gaza allgemein gerechnet wird, würde jedoch zu einem erhöhten Risiko einer Ausweitung des Konflikts und negativer Folgen für die internationalen Finanzmärkte führen.
Die US-Wirtschaft zeigt sich weiterhin robust: Der Arbeitsmarktbericht und der ISM Index für das verarbeitende Gewerbe fielen besser aus als erwartet (49,0 gegenüber 47,9). Im dritten Quartal ist das GDP um +4,9% gewachsen, was sehr deutlich über der Erwartung (+4,5%) und der Entwicklung im Vorquartal lag (+2,1%). Der private Konsum wirkte dabei zuletzt unterstützend. Nach vorne blickend wird jedoch davon ausgegangen, dass die sich die Arbeitsmarktdynamik abschwächt. In Verbindung mit dem baldigen Auslaufen verschiedener Pandemieprogramme dürfte sich dies in der Summe negativ auf den privaten Konsums auswirken. Gemäß GDPNow wird es im Winterhalbjahr zu einer Verlangsamung des Wachstumstempos kommen, für 04 wird eine Veränderungsrate von 1,2% erwartet. Der Dienstleistungssektor schwächte sich im Vergleich zum Vormonat etwas ab (53,6 gegenüber 54,5), der Wert oberhalb der Marke von 50 zeigt aber weiter auf Expansion.
Die Inflationsdaten fielen im Oktober uneinheitlich aus. In Deutschland ging die Inflation weiter zurück. Die jüngste Jahresveränderungsrate von +3,8% lag unter der des Vormonats (+4,3%) und unter der Markterwartung von +4,0%. Auf der anderen Seite stiegen die Verbraucherpreise in den USA um +3,7% an, erwartet wurde ein Anstieg von lediglich + 3,6%. Da die jüngsten Haupttreiber – Energiepreise und Wohnungsbauinflation – in Ihrer Bedeutung als temporär eingestuft werden, lässt sich der jüngste Anstieg eher auf Sondereffekte zurückführen und deutet gerade keine Trendwende hin wieder steigendem Preisdruck an.
In Europa bestätigen die zuletzt veröffentlichten Wirtschaftsdaten die in den letzten Monaten beobachtete Konjunkturschwäche. Die Finanzierungsbedingungen stellen dabei einen Schlüsselfaktor dar, da die privaten Verbraucher angesichts hoher Preise und steigender Zinsen häufig auf den Kauf langlebiger Güter verzichten. In der Eurozone sanken die Einzelhandelsumsätze im Jahresverlauf um -2,1% (erwartet wurde ein Rückgang um -1%). Auch am Dienstleistungssektor, der sich in den vergangenen Monaten robust zeigte, geht die Verschlechterung des Konsumklimas nicht mehr spurlos vorüber. Für die Eurozone sank der PMI für den Dienstleistungssektor von 48,7 auf 47,8.
Zu Beginn des vierten Quartals stiegen die Renditen von Staatsanleihen auf neue Höchststände in diesem Zyklus -deutsche Bundesanleihen auf über +3%, US-Anleihen auf über +5%. Mit dem Mantra der Fed „high for langer“ ist der Trend steigender Renditen sowohl bei lang- als auch bei kurzlaufenden Papieren ungebrochen – auch wenn er sich in den letzten Monaten bereits abgeflacht hat. Erwartet wird ein baldiges Ende des Renditeanstiegs, was sich im Oktober auch in Rekordinflows in US Bonds widerspiegelte. Die globalen Anleihenfutures beendete den Monat überwiegend im negativen Bereich: US-Treasuries gaben um -1,8% nach, UK-Gilts um -1,0% und kanadische Staatsanleihen um -0,2%. Dagegen lagen die Euro-Bund-Futures mit +0,3% leicht im Plus.
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