ansa: der Marktrückblick September 2025

Der September war geprägt von neuen Rekordhöhen bei US-Aktien und Edelmetallen. Die makroökonomischen Signale aus den USA bleiben gemischt: Einerseits ist das Beschäftigungswachstum verhalten, andererseits zog die Verbraucherpreisinflation im Jahresvergleich aufgrund neu eingeführter Zölle an. Die US-Notenbank senkte erstmals seit Dezember 2024 den Leitzins. Angesichts des doppelten Mandats der Fed – Preisstabilität und eine hohe Beschäftigung – deutet dies darauf hin, dass die Fed zunehmend eine Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität und des Arbeitsmarkts fürchtet. Neben der starken Performance führender Technologieunternehmen, getrieben durch solide Gewinne und einen positiven Ausblick in Anbetracht gefüllter Auftragsbücher, wurde die Marktstimmung insgesamt durch die Erwartung weiterer Zinssenkungen in den USA im vierten Quartal weiter gestützt.

In den USA fielen die Arbeitsmarktdaten negativ aus: Außerhalb der Landwirtschaft wurden 22.000 neue Stellen geschaffen, die Erwartung lag bei 75.000. Die Arbeitslosenquote stieg dabei von 4,2 % auf 4,3 %. Der !SM-Index für das verarbeitende Gewerbe verbesserte sich von 48,0 auf 48,7, was hinter der Erwartung eines Anstiegs auf 49,0 zurückblieb. Der ISM-Dienstleistungsindex verbesserte sich von 50,1 auf 52,0. Das Verbrauchervertrauen trübte sich leicht ein: Der Consumer Confidence Index des Conference Boards fiel von 97,4 auf 94,2. Der Philadelphia Fed Business Outlook verbesserte sich dagegen von -0,3 auf 23,2. Die Verbraucherpreisinflation zog von 2,7 % auf 2,9 % an, was im Vorfeld bereits erwartet wurde. Die Kerninflation (ohne Nahrungsmittel und Energie) verharrte bei 3,1 %. Wie von den meisten Marktteilnehmern korrekt antizipiert, hat die US-Notenbank die Leitzinsen um 0,25 % gesenkt. Per 30. September preisten die Märkte gemäß Overnight Index Swaps weitere 1,7 Zinssenkungen für dieses Jahr ein, der daraus implizierte Zinssatz liegt bei 3,7 %. Ein weiterer Zinsschritt im Oktober gilt nun als sehr wahrscheinlich.

Im Euroraum stieg die Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion von 0,2 % auf 1,8 % an. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag bei 49,5 und damit unterhalb der Erwartung (50,7). Der Services PMI zeigte mit 51,4 weiterhin eine Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivität an. Die Verbraucherpreisinflation in der Eurozone flaute von 2,1 % auf 2,0 % ab, die Kerninflationsrate verharrte bei 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Die Inflationsrate in Deutschland fiel mit 2,4 % überraschend höher aus als die Erwartung von 2,2 %. Zum Stichtag 30. September preisten die Märkte laut Overnight Index Swaps keine weiteren Zinssenkungen bis zum Jahresende ein, der implizierte Zielzinssatz liegt bei 1,9 %.

In China verbesserte sich der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe leicht von 49,4 auf 49,8. Das Industrieproduktionswachstum verschlechterte sich von 5,7 % auf 5,2 % und verfehlte dabei die Markterwartung. Die Verbraucherpreisinflation fiel von 0,0 % auf -0,4 %, wobei hier mit -0,2 % gerechnet wurde. Die Produzentenpreisinflation beträgt -2,9 % (Vormonat: -3,6 %)