Börsen-Espresso
FELS Investment-Office
10. Dezember 2025
Dollar unter Strom: Die große Zinsfrage der Fed

Bild: KI-generiert mit writesonic
Makro & Aktien – die wichtigsten Börsentreiber für den Tag
Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!
Heute richtet sich der Scheinwerfer gleich zweimal auf die Notenbanken. In Kanada wird wohl alles beim Alten bleiben, denn es wird keine Zinsänderung erwartet. Die große Bühne gehört jedoch der US-Notenbank Fed. Sie entscheidet heute, wie viel Rückenwind oder Gegenwind die Zinsen und der US-Dollar zu spüren bekommen. Und bei den Unternehmenszahlen könnte Oracle für Gesprächsstoff sorgen. Die Sorgen rund um steigende Kreditausfallversicherungen hängen wie eine kleine Gewitterwolke über dem Tech-Riesen.
FELS Event des Tages – 20:00 Uhr FOMC Meeting USA
Wenn sich das FOMC trifft, dann ist das wie eine große Entscheidungsschlacht im Maschinenraum der US-Wirtschaft. Die wichtigsten Köpfe der Federal Reserve sitzen an einem Tisch und überlegen: Braucht das System mehr Dampf oder eher eine Abkühlung? Hinter verschlossenen Türen wird diskutiert, gerungen, abgewogen und am Ende steht ein Signal, das die Finanzwelt wie ein lauter Gong hört.
Für die Märkte ist das FOMC so etwas wie der Wetterbericht der kommenden Monate: Zinssenkungen wären ein wärmerer Rückenwind, mehr Kredit, mehr Mut im Markt und häufig ein schwächerer US-Dollar, weil Geld dann leichter fließt. Zinserhöhungen hingegen sind wie Gegenwind und straffere Leinen: Kredite werden teurer, der Markt muss sich strecken und oft gewinnt der Dollar an Kraft, weil er dann wieder rarer und begehrter wird.
Zusätzliche Magie liegt nicht nur in der Entscheidung selbst, sondern im Tonfall, der zwischen den Zeilen vibrierenden Botschaft. Klingt die Fed entspannt? Dann riecht es nach Lockerung und Risikofreude. Klingen sie nervös? Dann spüren die Märkte sofort die kalte Hand der Unsicherheit und der Dollar spannt sich an wie ein Muskel, der bereit ist zu reagieren.
Das FOMC ist also nicht nur ein Termin im Kalender. Es ist ein Moment, in dem die Welt kurz den Atem anhält, um zu hören, wie teuer Zeit und Geld morgen sein sollen und wohin der Dollar als Nächstes zieht.
Worauf achte ich heute?
Der Markt rechnet zu rund 90 % mit einer Zinssenkung und die Fed weicht in der Regel nicht davon ab.
Die eigentliche Spannung steckt daher in den Worten von Powell und in den neuen Prognosen zu Inflation, Wachstum und Zinsen. Werden die Signale straffer (hawkish), kann der Dollar kräftig zulegen. Wird mehr Lockerung (dovish) angedeutet, könnte ihn das unter die Räder bringen.
Charttechnischer Ausblick: DXY (USD-Währungsindex)
Der Dollar steckt weiter in seiner breiten Seitwärtszone zwischen 96,20/70 und 100,10. Zuletzt scheiterte er erneut am oberen Rand, denn frische Impulse fehlten. Jetzt schaue ich besonders auf die 98,50 als Unterstützung und die 100,10 als entscheidenden Deckel.
Mögliche Handelsszenarien:
Long-Setup:
Bleibt 2026 ohne Zinssenkungen im Ausblick, könnte der Dollar Unterstützung finden. Dann wäre ein Long-Setup an der Unterstützung bei 98,50 interessant.
Short-Setup:
Sollten die Fed-Mitglieder mindestens vier Zinssenkungen für 2026 einpreisen, dürfte sich die Abwärtsbewegung fortsetzen. Dann wäre bei einem nachhaltigen Bruch der 98,50 ein Short-Setup in einem folgenden Pullback auf dieses Niveau spannend.
Oracle
Oracle ist der erfahrene Daten-Architekt des Tech-Universums und baut sich gerade zum stillen Kraftwerk der KI hoch. Anstatt selbst das Scheinwerferlicht der großen KI-Modelle zu suchen, liefert Oracle die Rechenpower, Infrastruktur und GPU-Netzwerke, auf denen andere ihre KI-Wunder vollbringen. Genau das macht die Oracle-Cloud (OCI) so spannend: Sie ist die Werkbank für Unternehmen, die KI groß denken wollen.
Doch dieser Aufstieg hat seinen Preis: Der Ausbau der Infrastruktur verschlingt Milliarden, und die neuen KI-Aufträge haben deutlich dünnere Margen als die alten, gemütlichen Software-Einnahmen.
Deshalb wirkt die Aktie zuletzt wie jemand, der gleichzeitig rennen und schwere Gewichte tragen muss: Der Wille und das Potenzial sind riesig. aber die Last der Investitionen bremst jeden Sprint. Die steigenden Preise für Kreditausfallversicherungen auf Oracle verdeutlichen diese Angst.
Oracle baut den Maschinenraum der KI-Zukunft. Doch bevor sich die Mühe in kräftigen Gewinnen auszahlt, braucht es Geduld und starke Nerven.
Charttechnischer Ausblick: ORCL
Seit dem starken Earnings-Impuls ist die Aktie in einen Abwärtstrend gekippt und pendelt rund um die 200-Tage-Linie, was einen neuralgischen Bereich darstellt.
Mögliche Handelsszenarien:
Long-Setup
Positive Zahlen, ein guter Ausblick und Entspannung bei CDS-Sorgen könnten Trendwende-Potenzial bieten. Ein Long-Setup an der 200-Tage-Linie wäre eine interessante Option.
Short-Setup
Bei enttäuschenden Ergebnissen mit einem negativen Ausblick dürfte die Trendfortsetzung greifen. Ein Short-Setup am Widerstand bei 232,50 USD wäre dann eine Möglichkeit.
Weitere Strategien und Analysen findet ihr hier: https://followmymoney.de/fmm-academy/
Fazit
Alle Augen auf die USA: Das letzte Fed-Signal des Jahres kann heute neue Impulse liefern und den Dollar in Bewegung versetzen. Dazu liefert Oracle einen Reality-Check für die KI-Euphorie.
Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!
Lars aus dem FELS Investmentoffice
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