FMM Finanzblick
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Stefan Krewinkel
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3. April 2023
Eine Risk-on-Woche
Eine Risk-on-Woche; der DAX schloss 5 Tage in Folge im Plus, weil alles wieder ‚gut‘ wird. Der positive Ausgang der Koalitionsverhandlungen lässt erwarten, dass die Infrastruktur jetzt schneller ausgebaut wird und die Verbote weniger werden… somit mehr Markt- und weniger Planwirtschaft. Außerdem wurde die drohende Bankenkrise als eine bloße Episode der letzten Woche abgehakt. Zudem steigen die Inflationsraten nicht mehr so stark, der Zinspeak sollte daher näher gerückt und Zinssenkungen früher möglich sein. Zudem stören die hohen Ultimo-Kurse kaum jemand, Short-Positionen müssten mittlerweile häufig geschlossen oder reduziert sein. Auffällig war, dass in den letzten Wochen häufig Kauforders in der XETRA-Eröffnung (0900) platziert und die vorherigen DAX-Indikationen durch diese Käufe jeweils deutlich zu tief waren.
Immobilienaktien setzten ihren Abwärtstrend fort, begannen allerdings Mitte der Woche mit einer Stabilisierung. Ob nachhaltig wird sich zeigen, über Cash-flow-Discount-Berechnungen wirken diese Werte mittlerweile zumindest attraktiv. Sollten die Zinsen ihren Hochpunkt erreicht haben, dürften die Szenarien bezüglich Anschlussfinanzierungen nicht mehr als solch Damoklesschwert angesehen werden. Die Mieteinnahmen bleiben konstant, mit Tendenz nach oben. Somit sind Abschreibungen in den Konzernbilanzen gemäß IFRS wahrscheinlich am Tiefpunkt, während diese im HGB-Abschluss wohl nur in Neubauobjekten anfallen sollten.
Bei Banken werden hingegen Risken bei Gewerbeimmobilienkrediten für Büros, Einzelhandel, Hotels oder Restaurants sichtbar; ob es zu Abschreibern kommt, entscheidet die Konjunktur. Hoffentlich sind zumindest lang ausgeliehene Hypotheken im Bereich von 1% fristenkongruent finanziert.
Die FED hat zur Abwehr einer Bankenkrise ihre Bilanzsumme über Liquiditätsspritzen in den letzten Wochen um 300 Mrd. USD erhöht, dies nachdem sie diese in den letzten Monaten um 600 Mrd. USD reduziert hatte. Zwei Schritte vor, einer zurück. Erwähnenswert, dass Charles Schwab im Zeitalter des Handy-Bankings in den letzten Monaten jeweils ca. 20 Mrd. USD niedrig verzinste Einlagen an höher verzinsende Konkurrenten verlor bzw. die Kunden Geldmarktfonds kauften, während die Gesellschaft auf der Aktivseite einen erwähnenswerten Bestand an länger laufenden Staatsanleihen bilanziert, die auf tieferem Zinsniveau erworben wurden. Wenn der Trend des Einlagenabflusses sich beschleunigt, wird das ein größerer Brocken als die Silicon Valley Bank.
Für den Hinterkopf: China hat erfolgreich zwischen Saudi-Arabien und Iran diplomatisch vermittelt, Saudi Aramco kauft 10% an einer der größten chinesischen Raffinerien, Ölgeschäfte zwischen diesen beiden Nationen werden nunmehr in Yuan gesettled. Honduras erhält einen Kredit von China und beendet die diplomatischen Beziehungen mit Taiwan. VW und Audi geben, anders als BYD, Geely und Brilliance, mittlerweile Rabatte in China, während ASML und Huawei Geschäfte untersagt werden. Eric Yuan ist in China geboren, hat dort studiert, ist später in die USA ausgewandert und hat bei Cisco erfolglos ein System zur Videokommunikation vorgestellt. Somit hat er Zoom gegründet und besitzt weiterhin 22% der Aktien. Besteht ein Restrisiko für die Aktie, wenn TikTok schon eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellt?
Und gut, dass die Deutsche Bahn nicht an der Börse notiert…
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