EZB entscheidet über Zinsen und Intel kämpft um den KI-Anschluss

Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!

Der Donnerstag hat es makroseitig in sich: Der globale PMI-Tag liefert ein frisches Konjunkturbild, doch mein Hauptaugenmerk liegt heute auf der geldpolitischen Entscheidung der EZB am Nachmittag. Daneben bleibt die Berichtssaison in den USA spannend, wobei mein Fokus auf Intel gerichtet ist.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist so etwas wie die „Zentrale Schaltstelle“ der Euro-Wirtschaft. Ihr gesetzlicher Auftrag lautet, Preisstabilität sicherzustellen, sprich: eine Inflationsrate von rund zwei Prozent über den Konjunkturzyklus hinweg. Um das zu erreichen, trifft sich der EZB-Rat etwa alle sechs Wochen in Frankfurt und stellt an diesen Tagen den geldpolitischen Werkzeugkasten neu ein.

Sinkt der EZB-Zins relativ zum Ausland, wird Euro-Vermögen unattraktiver und Kapital wandert ab, der Euro schwächelt. Steigt der Zins, lockt er Anleger an, Kapital fließt zu, und der Euro legt zu. Entscheidend ist jedoch eher das Zinsgefälle und nicht der absolute Satz, sowie Überraschungen in den Entscheidungen, die Anleger auf dem falschen Fuß erwischen.

Worauf achte ich heute?

Ich bin erneut auf der Suche nach einer Überraschung. Steigen die Zinsen oder bleibt der Tonfall straff, ist das tendenziell positiv für den EUR. Kommt es hingegen zu einer Lockerung oder zu klar dovishen Signalen, dürfte der Euro unter Druck geraten.

Die letzte Korrektur hat an der Unterstützung bei 1,1580 gestoppt. Von dort aus drehte der Kurs wieder nach oben. Der übergeordnete Aufwärtstrend bleibt damit intakt und erst fallende Hochs und Tiefs würden das Bild drehen. Auf der Oberseite rückt der Bereich um 1,1820 in den Fokus.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup

Eine Zinserhöhung ist extrem unwahrscheinlich, aber wäre positiv für den EURUSD und ich würde bei einem Rücksetzer an die 1,1580 nach einem passenden Einstiegssignal suchen.

Short-Setup

Eine Überraschung nach unten, wie etwa eine Zinssenkung würde den EURUSD schwächen. In dem Fall wäre der Bereich um 1,1820 oder ein Bruch unter 1,1580 interessant für Short-Setups.

1. Blackstone BX
2. Union Pacific UNP
3. Keurig Dr. Pepper KDP
4. Intel INTC
5. Deckers Brands DECK

Intel ist gerade dabei, sich vom klassischen PC-Chip-Champion zum breit aufgestellten Halbleiter-Dienstleister zu wandeln. Seit März steht mit Lip-Bu Tan ein neuer CEO an der Spitze, der frischen Wind bringen soll und das Unternehmen schneller, fokussierter und wettbewerbsfähiger machen will.

Denn der KI-Boom der letzten Jahre ist an Intel weitgehend vorbeigegangen, sowohl technologisch als auch börsentechnisch. Während Nvidia und AMD davonziehen konnten, stagnierte Intel. Das Potenzial, den Rückstand aufzuholen, ist jedoch da: mit günstigeren KI-Beschleunigern, einer ehrgeizigen Foundry-Strategie und dem Einstieg in den AI-PC-Markt.

Kurz gesagt: Intel bleibt ein spannender Re-Turnaround-Case. Die Voraussetzungen sind sicherlich vorhanden, doch die Uhr tickt.

Die Aktie steckt noch in einem übergeordneten Abwärtstrend, bildet aber seit rund einem Jahr eine breite Range zwischen 18 und 26 USD. Gelingt der Ausbruch zur Oberseite, könnte ein Trendwechsel in Gang kommen. Die heutige Zahlenvorlage könnte dafür zum Katalysator werden.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup

Positive Zahlen und ein optimistischer Ausblick? Erst über 26 USD sehe ich eine tragfähige Long-Chance, wo ich in einem Rücksetzer nach einem Einstiegssignal suchen würde.

Short-Setup

Enttäuschende Ergebnisse mit einem negativen Ausblick sollten zu einer Fortsetzung der Range führen. Ich würde auf eine Reaktion im Bereich von 26 USD oder eventuell auf ein sauberes Unterschreiten der unteren Range für ein Short-Setup achten.

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Mit dem PMI-Tag und dem EZB-Meeting steht heute einiges auf dem Spiel. Überraschungen sind möglich, besonders am Devisenmarkt. Und mit Intel wirft am Abend ein früher Branchenprimus die Frage auf: Ist der Turnaround schon greifbar, oder bleibt es bei Ankündigungen?

Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!

Lars aus dem FELS Investmentoffice