Franken im Uhrwerk: SNB dreht heute am Marktgetriebe

Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!

Heute richtet sich mein Blick in die Schweiz: Die SNB verkündet ihren geldpolitischen Entscheid. Ein Moment, in dem selbst die stillste Notenbank die Märkte bewegen kann. Und am Abend liefern Broadcoms Zahlen das nächste Highlight im KI-Universum.

Die Schweizerische Nationalbank ist die stille Wachtmeisterin über einen der stärksten und gleichzeitig empfindlichsten Währungen der Welt: den Schweizer Franken. Während andere Notenbanken große Reden schwingen, arbeitet die SNB eher wie ein Uhrmacher und das präzise, zurückhaltend, aber mit enormer Wirkung.

Ihr geldpolitischer Entscheid ist deshalb ein echtes Signal für die globalen Finanzmärkte:
Heben sie die Zinsen an, wird der Franken häufig noch attraktiver, wie ein Tresor, der plötzlich einen besseren Zinsgutschein ausgibt. Kapital strömt ins Land, der Franken gewinnt an Stärke.

Senkt die SNB dagegen die Zinsen oder zeigt eine sanftere Tonlage, wirkt das wie das Öffnen eines kleinen Ventils: Druck raus, der Franken verliert oft etwas an Glanz, damit Exporteure und damit die Schweizer Wirtschaft besser durchatmen können.

Das FOMC ist also nicht nur ein Termin im Kalender. Es ist ein Moment, in dem die Welt kurz den Atem anhält, um zu hören, wie teuer Zeit und Geld morgen sein sollen und wohin der Dollar als Nächstes zieht.

Besondere Würze: Die SNB zögert nicht, am Devisenmarkt selbst mitzumischen, wenn der Franken ihr zu stark wird. Dann greift sie direkt ins Geschehen ein, wie ein Dirigent, der den Taktstock hebt, sobald die Musik aus dem Gleichgewicht droht.

Der SNB-Zinsentscheid ist kein lauter Donnerschlag wie bei der Fed, sondern eher ein leiser Klick im Uhrwerk. Aber genau dieser Klick kann reichen, um den Franken tanzen zu lassen, Importe und Exporte zu verschieben und die Märkte daran zu erinnern, dass Stabilität in der Schweiz nicht nur ein Wort ist, sondern ein Präzisionshandwerk.

Worauf achte ich heute?

Der Markt erwartet keine Zinsänderung. Deshalb liegt der Fokus voll auf den Formulierungen der SNB: Jede neue Nuance kann die Richtung des Franken neu justieren.

Der USDCHF pendelt in einer klar definierten Seitwärtsrange zwischen 0,7860 und 0,8150, eingebettet in einen langfristigen Abwärtstrend. Die 200-Tage-Linie thront aktuell direkt an der oberen Begrenzung und verstärkt diesen Widerstand zusätzlich wie eine massive Schutzmauer.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup:

Sollte die SNB die Zinsen überraschend senken, würde der Franken schwächeln. Dann wäre ein nachhaltiger Ausbruch über 0,8150 das Startsignal, um bei einem Pullback auf diese Zone nach einem Long-Setup zu suchen.

Short-Setup:

Kommt es hingegen, wider Erwarten, zu einer Zinserhöhung, würde der Franken kräftigen Rückenwind bekommen. Dann könnte ein Short-Setup am Widerstand bei 0,81/0,8150 attraktiv werden.

1. Ciena CIEN
2. Broadcom AVGO
3. Lululemon LULU
4. Costco COST

Broadcom ist wie das Kraftwerk hinter der KI-Revolution: Es steht nicht auf der Bühne, aber ohne seine Chips, Netzwerke und Software würde kein KI-Modell leuchten. Besonders stark ist Broadcom, weil es Hardware-Power und Software-Stabilität verbindet. Seit der VMware-Übernahme fließt ein konstanter, margenstarker Umsatzstrom, während das KI-Geschäft wie ein Turbolader aufdreht.

Die großen Cloud-Player brauchen jede Menge Rechenpower, schnelle Datenautobahnen und spezialisierte AI-Chips und somit exakt das, was Broadcom liefert. Und genau das hat der Aktie zuletzt kräftigen Rückenwind gegeben: Der Markt sieht in Broadcom den stillen, aber unverzichtbaren Architekten einer Zukunft, die immer datenhungriger wird.

Broadcom ist der zuverlässige Generator im Maschinenraum der KI-Welt. Solide gebaut, clever positioniert und mit der Chance, in der nächsten Technologie-Welle richtig aufzudrehen.

Broadcom hat in den vergangenen Wochen auf hohem Niveau zwischen etwa 330 und 390 USD konsolidiert und ist nun kurz vor den Earnings zur Oberseite aus dieser Range ausgebrochen. Das technische Gesamtbild bleibt damit eindeutig positiv.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup

Fallen die Ergebnisse besser aus als erwartet und wird der Ausblick freundlich nach vorne gerichtet, dürfte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen. Ein Rücksetzer auf das 390-Level wäre spannend für ein Long-Setup.

Short-Setup

Enttäuschen die Zahlen mit einem negativen Ausblick, könnte eine Korrektur einsetzen. Rutscht die Aktie nachhaltig zurück in die alte Range, wäre ein Pullback an die 390 USD ein interessanter Bereich für ein Short-Setup.

Weitere Strategien und Analysen findet ihr hier: https://followmymoney.de/fmm-academy/

Der heutige Blick geht in die Schweiz, wo die SNB-Entscheidung für neue Impulse im Schweizer Franken sorgen könnte. Daneben habe ich euch die Aktie von Broadcom vorgestellt und meine Ideen für die heutigen Quartalszahlen beschrieben.

Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!

Lars aus dem FELS Investmentoffice