IFO-Index: Hochdruckgebiet oder Konjunktur-Nieselregen?

Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!

Die neue Woche beginnt ruhig, aber nicht ereignislos. Mit dem deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex steht heute ein wichtiger Stimmungstest für die größte Volkswirtschaft Europas an. Und weil der Unternehmenskalender eher dünn ist, nutze ich die Gelegenheit, euch einen Ausblick auf die wichtigsten Themen der kommenden Tage zu geben.

Der Ifo-Index ist das Stimmungsbarometer über der deutschen Wirtschaft. Er zeigt, wie sich die Unternehmen im Land fühlen, ob sie Gegenwind spüren oder Rückenwind. Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Lage und geben preis, wie optimistisch sie in die Zukunft blicken.

Für den Euro ist dieser Bericht wichtig, weil Deutschland das wirtschaftliche Herz Europas ist. Ein besserer Ifo wirkt oft wie ein kleiner Energie-Schub für die Währung: mehr Zuversicht, mehr Wachstumserwartungen, mehr Vertrauen in Europa. Niedrigere Werte dagegen sind wie aufziehende Wolken. Sie drücken auf die Stimmung und können den Euro schwächen.

Der Ifo ist also ein bisschen wie die Wetterkarte der deutschen Wirtschaft: Er zeigt, ob der Euro heute Sonnenschein bekommt oder besser den Regenschirm einpackt.

Worauf achte ich heute?

Für mich ist entscheidend, ob der Ifo eine echte Richtungsänderung andeutet oder nur leicht um die Erwartungen pendelt. Spannend wird es besonders dann, wenn die Lagebeurteilung und die Erwartungskomponente gemeinsam überraschen, egal ob nach oben oder unten. Ein unerwarteter Stimmungsumschwung kann im FX-Markt schnelle, klare Bewegungen auslösen. Solange die Daten aber nicht bekannt sind, halte ich mich bewusst zurück: Erst wenn das Bild schwarz auf weiß auf dem Tisch liegt, entstehen saubere, handelbare Setups.

Der EURUSD befindet sich weiterhin in einem intakten Abwärtstrend mit klaren tieferen Hochs und Tiefs. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am letzten Tief bei 1,1480. Darunter wartet die Kombination aus horizontaler Unterstützung und 200-Tage-Linie bei rund 1,14. Auf der Oberseite liegt der nächste Widerstand bei 1,1650.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup:

Kommen der Ifo und die Erwartungskomponente mindestens 3 Punkte stärker als erwartet, sollte der Euro kurzfristig Rückenwind bekommen. Ein Einstiegssignal an der Unterstützung von 1,1480 wäre dann interessant.

Short-Setup:

Bleiben beide Komponenten mindestens 3 Punkte unter den Erwartungen, dürfte der Abwärtstrend dominieren. Ein Short-Setup wird am Widerstand bei 1,1650 spannend.

1. Zoom Communications ZOOM

In den kommenden Tagen verlagert sich der Fokus klar in die USA: Zum ersten Mal seit dem Government Shutdown erhalten wir das offizielle GDP für Q3 und den core PCE, den wichtigsten Inflationsindikator für die Fed. Dazu kommt die geldpolitische Entscheidung der neuseeländischen RBNZ. Ab Donnerstag sorgt Thanksgiving in den USA für eine ruhigere Nachrichtenlage.

Montag:

• Europa: IFO Geschäftsklimaindex Deutschland

 

Dienstag:

• USA: PPI und Retail Sales

 

Mittwoch:

• USA: GDP, core PCE
• Australien: CPI
• Neuseeland: RBNZ

 

Donnerstag:

• USA: Thanksgiving
• Europa: Retail Sales Deutschland

 

Freitag:

• USA: Thanksgiving
• Europa: CPI Deutschland
• Kanada: GDP
• Schweiz: GDP

 

Unternehmensseite:

Nach dem großen Nvidia-Feuerwerk der Vorwoche wird es ruhiger. Die spannendsten Unternehmen der Woche aus meiner Sicht: Dell am Dienstag und Deere am Mittwoch.

Montag:

• Zoom Communications ZM

 

Dienstag:

• Alibaba Group Holding BABA
• Dell DELL
• Workday WDAY
• Zscaler ZS
• NetApp NTAP

 

Mittwoch:

• Deere & Company DE

Die Aktie befindet sich seit dem Sommer in einem klaren Abwärtstrend und notiert unter der 200-Tage-Linie und ist damit technisch angeschlagen. Die aktuelle Konsolidierung zwischen 87,50 und 95 USD wirkt wie eine Atempause vor der nächsten Entscheidung.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup

Überraschend starke Zahlen mit positivem Ausblick könnten einen Trendwechsel einleiten. Ein nachhaltiger Ausbruch über die 95 USD wäre dann das Signal und ein Rücksetzer auf dieses Level die passende Einstiegszone für ein Long-Setup.

Short-Setup

Bleiben die Zahlen unter den Erwartungen und der Ausblick enttäuscht, dürfte der Abwärtstrend dominieren. Dann wäre der Widerstand bei 95 USD die interessante Zone für ein Short-Setup.

Weitere Strategien und Analysen findet ihr hier: https://followmymoney.de/fmm-academy/

Zum Wochenstart liefert der Ifo einen wichtigen Einblick in die Stimmung der deutschen Wirtschaft – und damit einen möglichen Impuls für den Euro. Meine technischen Szenarien kennt ihr.
Außerdem seid ihr nun bestens vorbereitet auf die kommenden Tage, die mit GDP und core PCE in den USA zwei absolute Top-Datenpunkte bereithalten.

Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!

Lars aus dem FELS Investmentoffice