Kaffeebecher voll, Datenkalender auch: US-Industrie-ISM startet die Woche und testet den Dollar

Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!

Nach der Thanksgiving-Pause starten die USA wieder in den Datenmodus. Zum Wochenauftakt liefert der ISM Manufacturing PMI frische Einblicke in die Stimmung der verarbeitenden Industrie und gerade weil der Markt zuletzt in einem kleinen Informationsloch hing, kann dieser Bericht dem USD bei Überraschungen neuen Schwung geben. Daneben bekommt ihr wie gewohnt meinen Blick auf die wichtigsten Termine der neuen Woche, damit ihr in den kommenden Tagen nicht von den Events überrascht werdet.

Die Funktionsweise des US-Einkaufsmanagerindex habe ich im Espresso vom 01.04.2025 ausführlich erläutert.

https://followmymoney.de/finanzwissen/investment-research/insights/fels-boersen-espresso-vom-01-04-2025/

Worauf achte ich heute?

Wie so oft liegt die Musik nicht im Konsens, sondern in der Abweichung. Wenn der ISM deutlich stärker kommt als erwartet, kann das wie ein kurzer Windstoß sein, der den Markt wieder klarer ausrichtet. Besonders spannend sind für mich die Unterkomponenten Prices Paid und Employment. Beide sind wie kleine Frühfühler: Prices Paid zeigt, ob sich im Maschinenraum neuer Preisdruck aufbaut, Employment verrät, ob die Industrieseite beim Jobmotor Gas gibt oder vom Gas geht. Und genau das sind zwei Punkte, auf die die Fed gerade besonders sensibel reagiert.

Charttechnischer Ausblick: DXY (USD-Währungsindex)

Der DXY befindet sich weiterhin in einem intakten kurzfristigen Aufwärtstrend innerhalb der großen Range 96,20/96,70 bis 100,10 USD. Der Ausbruchsversuch wurde aus meiner Sicht erst einmal abgewiesen, weil die US-Daten in der Vorwoche nicht überraschen konnten.

Mögliche Handelsszenarien

Long-Setup

Kommt der ISM mindestens 3 Punkte höher als erwartet, sollte das den USD unterstützen. Ein Einstiegssetup im Bereich von 99,30 (letztes Zwischentief) wäre dann interessant.

Short-Setup

Wenn der ISM mindestens 3 Punkte niedriger als erwartet veröffentlicht wird, könnte sich die Korrektur fortsetzen. Ein Short-Setup am Widerstand bei 100,10 wäre dann eine Option.

Der EURUSD befindet sich unverändert in einem intakten kurzfristigen Abwärtstrend innerhalb der großen Range 1,14/1,19. In den letzten Wochen konsolidiert er in der kleinen Zone 1,1480/1,15 bis 1,1650 und das sind damit auch die aktuell interessanten Preisniveaus.

Mögliche Handelsszenarien

Long-Setup

Kommen der CPI und der HICP mindestens 0,2% höher als erwartet, dürfte das den EURUSD stützen. Dann wäre ein Long-Setup an der Unterstützung bei 1,15 interessant.

Short-Setup

Werden beide Komponenten mindestens 0,2% niedriger veröffentlicht als von Analysten prognostiziert, könnte sich der Abwärtstrend fortsetzen. Ein Short Setup am Widerstand bei 1,1650 wäre dann eine Möglichkeit.

Heute stehen für keine relevanten Quartalszahlen auf dem Kalender

Weitere Strategien und Analysen findet ihr hier: https://followmymoney.de/fmm-academy/

m Mittelpunkt steht in dieser Woche die USA. Mit den ISM-Einkaufsmanagerindizes und dem core PCE bekommen wir endlich wieder wichtige Signale zur Konjunktur und Inflation. Gerade die Inflationsdaten sind für mich diesmal besonders relevant, weil wir hier zuletzt lange keine offiziellen Updates hatten und die Veröffentlichung in der Vorwoche noch einmal verschoben wurde.

Montag:

• USA: ISM Manufactoring PMI

 

Dienstag:

• Europa: CPI EU

 

Mittwoch:

• USA: ADP, ISM Service PMI
• Schweiz: CPI
• Australien: GDP

 

Freitag:

• USA: core PCE, Michigan
• Kanada: Employment Report

 

Unternehmensseite:

Die ganz großen Highlights der Earnings-Season liegen hinter uns. Trotzdem gibt es in dieser Woche weiter spannenden Input, vor allem aus dem US-Einzelhandel und aus dem Techbereich mit Schwerpunkt Cybersecurity.

Dienstag:

• Marvell MRVL
• GitLab GTLB
• Crowdstrike CRWD
• Pure Storage PSTG
• Okta OKTA

Mittwoch:

• Dollar Tree DLTR
• Salesforce CRM
• Snowflake SNOW

 

Donnerstag:

• Kroger KR
• Dollar General DG
• DocuSign DOCU
• SentinelOne S
• Ulta Beauty ULTA

Der Ölpreis dient mir hier als Stimmungsbarometer: Sollte es tatsächlich zu einem Deal kommen, dürfte wieder mehr russisches Öl und Gas auf den Markt fließen. Dann wird es charttechnisch spannend, ob die Unterstützung bei 56,75 hält oder ob darunter neues Abwärtsmomentum entsteht.

Ein weiter fallender Ölpreis wäre natürlich ein positiver Baustein, um Inflation unter Kontrolle zu halten.

Worauf achte ich dabei?

Ich konzentriere mich hier bewusst auf Fakten. Einen Deal gibt es bislang nicht, also ist alles andere noch Spekulation. Trotzdem wirken die Signale in den letzten Tagen konstruktiver, und genau deshalb beobachte ich den Ölpreis so eng. Er ist für mich das ehrlichste Stimmungsbarometer in dieser Story.

Sollte es tatsächlich zu einem Frieden kommen, dürfte wieder mehr russisches Öl und Gas fließen und das könnte den Ölpreis weiter drücken. Technisch wird es dann besonders interessant, wenn die Unterstützung bei 56,75 nachhaltig bricht. Ein solcher Bruch wäre für mich nicht nur fundamental logisch, sondern auch ein sauberes Signal für einen möglichen Trade auf der Short-Seite.

Nach der Thanksgiving-Ruhe starten die USA heute direkt wieder mit dem ISM Manufacturing PMI. Bei größeren Überraschungen kann der Bericht dem USD einen spürbaren Impuls geben. Meine Szenarien dazu habe ich euch skizziert. Zusätzlich gibt es meinen kompakten Überblick über die wichtigsten Termine der Woche, damit ihr vorbereitet und wachsam in die nächsten Handelstage geht.

Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!

Lars aus dem FELS Investmentoffice