Professional Asset Manager Stefan Krewinkel
FMM Finanzblick

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Stefan Krewinkel

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4. Dezember 2023 - 05:22

Notlage hier … Notlage da…

FMM Finanzblick eine Kolumne von Stefan Krewinkel

Die Politik hat Notlagen in Staatshaushalten festgestellt, Schleswig-Holstein ist weiter als der Bund. Die haben dort welche für 2023 und 2024 festgestellt, Herr Lindner hat sich bislang nur an 2023 gewagt. Bloß weil Karlsruhe sein ‚raise debt now, buy later‘ nicht gefallen hat.

Die Zahl der Arbeitslosen steigt saisonal bedingt, die Zahl der Bürgergeldempfänger steigt anreizbestimmt, das Bürgergeld wird stärker als die Rentenzahlungen erhöht. Zeitgleich werden offene Stellen nicht besetzt. Stimmt eventuell etwas mit den Anreizen nicht?

Eine Studie hat eine Notlage bei KiTa-Plätzen beziffert, 429.000 fehlen… hier wird die Schuld/Ursache bei den Eingewanderten gesucht/gefunden. Das ist neu; also die Begründung.

Wenn es zu einer Notlage in der Stromversorgung kommen sollte (also falls), ist ab Januar per Gesetz eine Stromrationierung bei Wärmepumpen und E-Autoladungen möglich.

Der Autogipfel hat festgestellt, dass 15 Millionen E-Autos und 1 Million Ladestationen bis 2030 eher nicht als realistisches Ziel anzusehen sind. Die Autohersteller sehen hier eine Notlage und wollen alles tun, um diese Ziele zu erreichen … die Fördergelder sind halt so lecker.

Schneechaos sorgt für lokale Notlagen.

OECD warnt vor Wirtschaftsabschwung bei rekordhoher Verschuldung … passt irgendwie nicht.

Charlie Munger, Henry Kissinger und Shane McGowan sind verstorben.

USA

Die Inflationsraten sinken weltweit weiter und die Wetten auf Zinssenkungen durch die FED verschieben sich in Richtung 1. Quartal. In Deutschland hingegen gönnen wir uns im Januar einen Schluck aus der Pulle, wenn die Mehrwertsteuer im Gastgewerbe und die CO2-Abgabe wieder steigen.

EUROPA

Bei den Verhandlungen zum EU-Lieferkettengesetz hakt es zwischen Deutschland und Frankreich. Spanien schlägt einen Kompromiss vor, da das Gesetz zum Ende der eigenen EU-Ratspräsidentschaft stehen soll. Im Einzelnen soll die Finanzbranche erst einmal außen vorgelassen, die Industrie dafür strenger überwacht werden. Unnötig zu erwähnen, dass Frankreich sich gegen Sorgfaltspflichten für den Finanzsektor sträubt, n’est ce pas?

Vier europäische Großbanken verlassen eine UN-Initiative (SBTi), die deren Geschäfte auf Erreichung von Umweltzielen validiert. Dadurch soll der Weg frei bleiben, Big Oil und Konsorten zu finanzieren.

Herr Wilders plant, den ‚unbezahlbaren Wahnsinn‘ im Kampf gegen den Klimawandel zu beenden. Dafür wird er als Schmuddelkind gebrandmarkt, es wird schwer für ihn, eine Koalition zu zimmern.

Deutschland

Der grüne Hannoveraner Bürgermeister wird wegen seiner Pläne einer autofreien Innenstadt von der SPD alleine gelassen. Zeitgleich suchen SPD und Grüne gemeinsam verzweifelt nach Schlupflöchern, um die Schuldenbremse zu umtricksen, während die FDP das private Kapital zur Finanzierung der Energiewende und Transformation umwirbt. Nur investiert das eher in Rendite und diese Projekte versprechen solch eine ohne Subventionen nicht. Zumal die Performance der ESG-Anlagen bislang enttäuscht hat. Liegen Herr Wilders und die vier Großbanken richtig?

Herr Aiwanger und Herr Söder sowie Herr Kretschmer versuchen unterdessen den Elefanten im Raum Richtung Tür zu drehen, indem sie ‚welfare chauvinism‘ propagieren. Da sich das soziale Klima in Deutschland wandelt, werden diese Vorschläge irgendwann als ‚gesunder Menschenverstand‘ betrachtet. Liegen Herr Wilders und die AfD richtig?

IPOs

Nix.

Branchen

Vier von zwölf Reifenwerken in Deutschland werden geschlossen, da sie nicht mehr wettbewerbsfähig sind, Reifen werden günstiger aus Asien importiert. Passiert nicht das erste Mal bei fungiblen Massengütern wie Stahl, Sonnenkollektoren oder Unterhaltungselektronik.

Herr Benko gilt fortan nicht mehr als Midas, seine Signa-Holding hat Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet. Julius Bär hat schon Rückstellungen gebildet, da dürfte noch mehr folgen.

Die OPEC+ (bald mit Brasilien) hat sich auf Fördermengen(kürzungen) geeinigt und die Pharmabranche greift den Konsolidierungstrend der Öl-Multis auf. AbbVie übernimmt ImmunoGen und Cigna fusioniert mit Humana.

Unternehmen

GM, CrowdStrike, Intuit, SalesForce, SnowFlake, Footlocker hui.

Dollartree, Petco, Ford, Dell, Pfizer pfui.

Die Kernmarke VW ist nicht mehr wettbewerbsfähig (s.o.), die Kosten sind zu hoch. Der Warnruf geht an Gewerkschaft und Bundesregierung. Die Lohnkosten plant Wolfsburg über Altersteilzeitregelungen (Fachkräftemangel?) herunterzufahren, während die gesamte Branche beim Autogipfel um Fördermittel für E-Autos wirbt, obwohl die Ziele bis 2030 mittlerweile illusorisch zu sein scheinen. Nunja, das war die Wette dieses Staatsunternehmens. Jetzt wird auf fehlende Nachfrage verwiesen, während zeitgleich asiatische Anbieter günstige batteriebetriebene Automobile anbieten (s.o.). Chinesische Unternehmen haben in Joint-Ventures (auch mit VW) gelernt/abgeschaut, wie man die baut … und ob die dort subventioniert werden oder nicht, well, hier geht’s anscheinend auch nicht ohne.

Das Ergebnis der internen Strategiesimulation einer Aufspaltung bei Bayer war angeblich ernüchternd, die FDA warnt vor Überhitzungsproblemen bei Schlafapnoe-Geräten von Philips und Herr Musk hat seine Werbekunden bei ‚X‘ düpiert, während der Cyber-Truck anrollt.

Sonstiges

In Dubai beginnt die COP28, despektierlich als Messeplatz für grünen Firlefanz und Marktplatz für Greenwashing bezeichnet. 30.000 Teilnehmer werden erwartet, davon 250 aus der Bundesregierung samt Sherpas. Fragen bleiben, warum die alle dahinfliegen und das nicht digital abhalten; zum Schutze des Klimas und der Staatskasse. Claudia Roth plant eine Reform der Filmförderung, die Produzenten außerhalb des GEZ-Universums nicht wirklich gut finden. Der ‚Tagesspiegel‘ beendet nach rückläufigen Verkaufszahlen und kritischen Leserkommentaren das Gendern im Printprodukt, zumindest das mit Zusatzzeichen im Wort … online sind die Redakteure angeblich weiter aktiv.

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