Ruhiger Dienstag, aber Coca-Cola könnte sprudeln

Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!

Der Dienstag bleibt auf der Makro-Seite dünn besetzt. Zwar spricht Fed-Chef Powell und das im Spannungsfeld zwischen geldpolitischer Verantwortung und politischem Druck aus dem Trump-Lager. Mein Fokus liegt heute auf dem Richmond Manufacturing Index sowie auf den Quartalszahlen von Coca-Cola.

Der Richmond Fed Index ist ein regionaler Stimmungsindikator für das verarbeitende Gewerbe in den US-Bundesstaaten rund um Virginia und die Carolinas. Jeden Monat werden Unternehmen zu Auftragseingängen, Produktion, Beschäftigung und Preisen befragt und daraus ergibt sich ein schneller Überblick zur wirtschaftlichen Lage in der Region.

Ein Wert über null signalisiert Wachstum, ein Wert darunter Schwäche.

Worauf achte ich heute?

Für die Märkte ist der Richmond-Index zwar kein Schwergewicht, aber bei auffälligen Ausschlägen kann er Bewegung bringen, vor allem, wenn sich ähnliche Tendenzen später in den überregionalen PMIs widerspiegeln. In den letzten Jahren war der Richmond Index allerdings sehr volatil und wenig verlässlich, weshalb ich daraus keine konkreten Setups ableite, sondern eher auf das größere Bild achte.

Der Dollar stabilisiert sich auf niedrigem Niveau, doch der übergeordnete Abwärtstrend mit fallenden Hochs und Tiefs bleibt intakt. Ein Trendwechsel würde erst mit einer veränderten Struktur glaubwürdig.

Unterstützungszone: 97,80/98
Widerstand: knapp 100

1. Coca-Cola KO
2. SAP SAP
3. Texas Instruments TXN
4. Intuitive Surgical USRG
5. Danaher DHR

Coca-Cola ist weit mehr als nur ein Softdrink. Es ist ein globaler Getränkegigant mit über 200 Marken im Portfolio, darunter Fanta, Sprite, Schweppes, Honest Tea oder Smartwater. Das Unternehmen produziert meist nicht selbst, sondern liefert Konzentrate an lokale Abfüller, die dann fertige Getränke herstellen, vertreiben und verkaufen. Dieses Modell ist skalierbar, margenstark und sorgt weltweit für Präsenz.

Der Großteil der Umsätze stammt nach wie vor aus zuckerhaltigen Getränken wie der klassischen Coke, doch Coca-Cola hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Trends wie Zuckerreduktion, funktionale Getränke und Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung und das Unternehmen reagiert mit zuckerfreien Varianten, Energie- und Sportdrinks sowie Investitionen in Verpackungsinnovationen.

Coca-Cola gilt als defensive Aktie, weil Getränke wie Cola, Fanta & Co. werden auch in wirtschaftlich schwachen Zeiten konsumiert. Der Umsatz ist stabil, die Dividende zuverlässig und die globale Markenmacht enorm. Für Anleger ist Coca-Cola deshalb oft ein Ruhepol im Depot, mit solidem Cashflow und einem Geschäftsmodell, das auch in stürmischen Börsenphasen Bestand hat.

Die Aktie von Coca-Cola bewegt sich seit dem Frühjahr oberhalb der 200-Tage-Linie in einer ausgeprägten Seitwärtsrange zwischen rund 68,50 und 74 US-Dollar. Diese Konsolidierungsphase zeigt, dass der Markt derzeit auf Impulse wartet, möglicherweise in Form der heutigen Quartalszahlen.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup

Überzeugt Coca-Cola mit starken Zahlen und Ausblick, würde ich auf ein Signal im Bereich 68,50/69 USD achten oder bei einem nachhaltigen Ausbruch über 74 USD.

Short-Setup

Enttäuscht Coca-Cola dagegen mit verhaltenen Zahlen oder einem vorsichtigen Ausblick, könnte es zu einem Bruch der 200-Tage-Linie kommen. In diesem Fall wäre ein Short-Setup denkbar, wenn der Bruch in einem Pullback bestätigt wird.

Weitere Strategien und Analysen findet ihr hier: https://followmymoney.de/fmm-academy/

Der Dienstag bietet wenig Makro-Zündstoff, was eine gute Gelegenheit liefert, um einen Blick auf Coca-Cola zu werfen. Die Aktie steht an einer charttechnischen Schwelle, und die heutigen Zahlen könnten genau der Katalysator sein, auf den Trader warten. Dazu behalten wir Powell im Blick, weil der politische Ton wird rauer, die Märkte hören genau hin.

Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!

Lars aus dem FELS Investmentoffice