Trade des Tages: Applied Materials

Applied Materials hat die Halbleiterindustrie entscheidend geprägt. Das Unternehmen aus Santa Clara im kalifornischen Silicon Valley der USA ist auch an der Börse eine Art „Urgestein“. Die Erstnotiz liegt rund 50 Jahre zurück und die Firmengründung ist auf 1967 datiert.

Produziert werden Fertigungsanlagen für die Halbleiterindustrie. Sie sind nicht nur für Computer wichtig, sondern insbesondere für Solarzellen und ganze Solarmodule sowie die bekannten OLED-Leuchtdioden in Displays. Mit dieser Technologie werden Flachbildschirme bestückt, zu denen sicherlich jeder von uns einen direkten Bezug hat. Die Verteilung der Umsätze zeigt die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten auf:

• 72,9% Halbleiterindustrie
• 5,2% Flachbildschirmindustrie
• 21,9% Photovoltaik- und Elektronikindustrie

Trotzdem es ein US-Unternehmen ist, werden nur 12 Prozent vom Nettoumsatz in den USA erzielt. Auf China entfallen 28,1 Prozent und auf Taiwan 24,3 Prozent. Erst dahinter rangieren Korea, Japan und Europa als die Regionen, welche Produkte von Applied Materials beziehen.

Mit mehr als 33.000 Mitarbeitern weltweit sind direkte Vergleiche zu ASML, einer Nvidia oder auch dem deutschen Chiphersteller Infineon immer wieder zu finden. Entsprechend hoch war das Interesse an den Zahlen zum Gesamtjahr und dem Ausblick, welche gestern nachbörslich publiziert wurden.

Im buchhalterisch abgeschlossenen ersten Quartal konnte ein EPS von 2,03 US-Dollar gemeldet werden, was 0,10 US-Dollar über den Schätzungen lag. Auch der Umsatz stieg leicht an und ist mit 6,74 Milliarden US-Dollar weiter anziehend. Dies soll sich jedoch im beginnenden Quartal abschwächen und stellt einen Grund für die nachbörsliche Schwäche der Aktien dar.

Übergeordnet ist die Aktie dennoch seit einigen Wochen in einem Aufwärtstrend und kann mit der Überschreitung der Marke von 114 Euro ein prozyklisches Kaufsignal erzeugen. Dies ist im Chartbild entsprechend verzeichnet und unser Szenario für die Aktie.