Vom Turkey-Day zur Rallye-Zeit: meine Gedanken zur Jahresendrallye

Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!

Heute ist Thanksgiving in den USA. Die Börsen dort bleiben geschlossen, es gibt keine frischen Makro-Impulse und auch keine Quartalszahlen. Perfekte Gelegenheit also, ein Börsen-Phänomen ins Licht zu rücken, das jedes Jahr wieder diskutiert wird: die Jahresendrallye.

Die Jahresendrallye ist im Grunde dieses sehr menschliche Dezember-Gefühl an der Börse. So wie man das ganze Jahr diszipliniert war und dann kurz vor Jahresende denkt: ach komm, jetzt gönn ich mir noch was. Genau das spiegelt sich oft auch im Markt wider. Ab der Thanksgiving-Woche wird die Stimmung häufig leichter. Nicht, weil plötzlich alles perfekt ist, sondern weil viele innerlich auf „Jahresabschluss“ schalten: Anleger wollen ein gutes Ende, Fondsmanager noch mehr, und überall liegt dieser Hauch von Optimismus in der Luft, als hätte jemand die Schwerkraft kurz runtergedreht.

Und dann kommt der Klassiker, den man fast jedes Jahr beobachten kann: Die stärksten Aktien des bisherigen Jahres laufen zum Schluss oft noch einmal besser als der Rest. Wie die Läufer, die das Rennen schon dominiert haben und auf den letzten 500 Metern noch mal lässig die Sonnenbrille richten, kurz grinsen und sagen: halt mal mein Elektrolytgetränk. Momentum zieht Momentum an und viele springen genau auf die Gewinner auf, weil sie lieber auf das Pferd setzen, das ohnehin schon rennt.

Natürlich ist das keine Garantie für steigende Kurse. Aber es zeigt schön, wie viel Psychologie im Markt steckt. Wenn genügend Leute in den letzten Wochen an einen freundlichen Abschluss glauben, entsteht manchmal genau dieser freundliche Abschluss.

Um passende Aktien für so eine Phase zu finden, schaue ich mir deshalb ganz simpel die stärksten Performer des Jahres an, zum Beispiel über den finviz-Screener.

Daraus entsteht eine kleine Watchlist, die ich dann nach Long-Setups durchgehe.

Ein Kandidat, der mich dabei überrascht hat, ist Warner Bros. Discovery. Hatte ich nicht auf dem Radar, aber die Aktie hält sich trotz Marktschwäche auffällig stabil. Ich warte hier auf ein Einstiegssignal um 22 USD oder einen Breakout über 24 USD.

Gold darf in diesem Jahr nicht fehlen und Newmont Mining gehört zu den stärksten Titeln in 2025. Wenn der Goldpreis stabil bleibt, finde ich den Bereich 76–78 USD für ein Long-Setup spannend.

Tech darf natürlich ebenfalls nicht fehlen: Palantir hat zwar mit dem Gesamtmarkt korrigiert, aber die Zone 140/150 USD sieht für mich nach einem interessanten Long-Niveau aus.

Und auffällig viele Healthcare-Aktien sind in den Top-Listen, etwa Idexx Laboratories. Extrem stark, deshalb beobachte ich 670 USD als mögliches Countertrend-Signal und 730 USD als Breakout-Setup.

Ich orientiere mich dabei gerne an meiner Strategie, die auf einem gesunden US-Wachstum von über 2% basiert. Durch den US-Government-Shutdown stecken wir gerade in einem kleinen Datenloch: Die für diese Woche angekündigten Wachstumszahlen wurden verschoben, eine saubere Einordnung ist deshalb schwer. Trotzdem ist eine Jahresendrallye gut möglich. Vorausgesetzt, der Gesamtmarkt bleibt stabil und ich erhalte in den genannten Bereichen überzeugende Einstiegs-Setups.

Heute stehen für keine relevanten Quartalszahlen auf dem Kalender

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Weil Thanksgiving den US-Markt heute in den Ruhemodus schaltet, habe ich euch die Jahresendrallye als typisches Börsen-Phänomen nähergebracht. Dazu gab es konkrete Kandidaten und die Preisbereiche, in denen ich nach Long-Setups Ausschau halte. Jetzt heißt es: Marktstimmung beobachten, Setups abwarten, dann handeln.

Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!

Lars aus dem FELS Investmentoffice