Börsen-Espresso
FELS Investment-Office
28. November 2025
Während Amerika feiert, liefern wir die Impulse: deutscher CPI als Euro-Trigger, Öl als Friedensmesser

Bild: KI-generiert mit writesonic
Makro & Aktien – die wichtigsten Börsentreiber für den Tag
Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!
In den USA wird weiter Thanksgiving gefeiert. Zwar haben die Börsen dort heute zumindest einen halben Tag geöffnet, aber die Liquidität dürfte dünn bleiben, und damit auch die Bewegungen anfälliger für Überraschungen. Trotzdem bekommen wir frische Inflationsdaten aus Deutschland: Der CPI kann bei gravierenden Abweichungen neue Impulse für den Euro liefern. Außerdem richtet sich mein Blick heute auf die zunehmenden Gespräche über einen möglichen Frieden zwischen der Ukraine und Russland und was das für den Ölpreis bedeuten könnte.
FELS Event des Tages – 14:00 Uhr CPI Deutschland
Der CPI ist so etwas wie das monatliche Thermometer der deutschen Wirtschaft. Er misst, wie stark die Preise im Alltag anziehen, von der Brötchentüte am Morgen bis zur Stromrechnung am Monatsende. Wenn der CPI steigt, fühlt es sich an, als würde jemand die Heizung im gesamten Wirtschaftshaus ein paar Grad hochdrehen: Die Temperaturen im Preisniveau klettern. Sinkt er, kühlt die Luft spürbar ab.
Warum interessiert das die Märkte so sehr? Weil der CPI nicht nur anzeigt, wie teuer das Leben gerade wird, sondern auch, ob sich im Hintergrund Spannungen aufbauen, die später von der EZB gelöst werden müssen. Inflation ist für die Zentralbank wie ein Kessel, der zu viel Druck aufnimmt. Irgendwann muss das Ventil bewegt werden, durch Zinserhöhungen oder andere geldpolitische Maßnahmen.
Ein höher als erwarteter CPI bedeutet: Die Preise laufen heißer, als die Notenbanker es gerne hätten. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB länger straff bleibt oder den Ton in Richtung Vorsicht verschärft. Das gibt dem Euro häufig Rückenwind, weil höhere oder stabilere Zinsen die Währung attraktiver machen.
Ein niedriger CPI dagegen wirkt wie eine Brise, die den Preisdruck mildert. Die EZB hat dann mehr Spielraum, über Lockerungen nachzudenken, was dem Euro tendenziell eher den Wind aus den Segeln nimmt.
Doch wie immer an den Märkten zählt weniger der absolute Wert, sondern der Überraschungsmoment gegenüber den Erwartungen. Der Euro reagiert selten auf das, was ohnehin alle eingeplant haben, sondern auf das, was aus dem Rahmen fällt.
Charttechnischer Ausblick: EURUSD
Der EURUSD befindet sich unverändert in einem intakten kurzfristigen Abwärtstrend innerhalb der großen Range 1,14/1,19. In den letzten Wochen konsolidiert er in der kleinen Zone 1,1480/1,15 bis 1,1650 und das sind damit auch die aktuell interessanten Preisniveaus.
Mögliche Handelsszenarien
Long-Setup
Kommen der CPI und der HICP mindestens 0,2% höher als erwartet, dürfte das den EURUSD stützen. Dann wäre ein Long-Setup an der Unterstützung bei 1,15 interessant.
Short-Setup
Werden beide Komponenten mindestens 0,2% niedriger veröffentlicht als von Analysten prognostiziert, könnte sich der Abwärtstrend fortsetzen. Ein Short Setup am Widerstand bei 1,1650 wäre dann eine Möglichkeit.
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FELS Spezial: Friedensverhandlungen zwischen Ukraine und Russland
In den letzten Tagen hat das Thema spürbar an Gewicht gewonnen, weil Medien über Fortschritte in den Gesprächen berichten. Vor allem die ukrainische Seite scheint dabei gewisse Signale zu senden, während aus Russland bislang kein klares Statement kam. Parallel dazu schicken die USA ihren Sondergesandten Witkoff zu Gesprächen mit Wladimir Putin nach Russland. Eine feste Deadline gibt es nicht. Das hat Präsident Trump zuletzt noch einmal betont.
Trotzdem wird die Stimmung am Markt zunehmend friedensfreundlicher. Genau das sehen wir im Ölpreis, der zuletzt wieder nachgegeben hat.
Der Ölpreis dient mir hier als Stimmungsbarometer: Sollte es tatsächlich zu einem Deal kommen, dürfte wieder mehr russisches Öl und Gas auf den Markt fließen. Dann wird es charttechnisch spannend, ob die Unterstützung bei 56,75 hält oder ob darunter neues Abwärtsmomentum entsteht.
Ein weiter fallender Ölpreis wäre natürlich ein positiver Baustein, um Inflation unter Kontrolle zu halten.
Worauf achte ich dabei?
Ich konzentriere mich hier bewusst auf Fakten. Einen Deal gibt es bislang nicht, also ist alles andere noch Spekulation. Trotzdem wirken die Signale in den letzten Tagen konstruktiver, und genau deshalb beobachte ich den Ölpreis so eng. Er ist für mich das ehrlichste Stimmungsbarometer in dieser Story.
Sollte es tatsächlich zu einem Frieden kommen, dürfte wieder mehr russisches Öl und Gas fließen und das könnte den Ölpreis weiter drücken. Technisch wird es dann besonders interessant, wenn die Unterstützung bei 56,75 nachhaltig bricht. Ein solcher Bruch wäre für mich nicht nur fundamental logisch, sondern auch ein sauberes Signal für einen möglichen Trade auf der Short-Seite.
Fazit
Während die Amerikaner weiter Thanksgiving feiern, schauen wir heute auf den deutschen CPI als potenziellen Impulsgeber für den Euro. Ergänzend habe ich euch meine aktuellen Gedanken zu den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland geliefert, mit dem Ölpreis als Marktbarometer für die Stimmungslage.
Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!
Lars aus dem FELS Investmentoffice
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