UPDATE
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Christian Schoeppe
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23. September 2024
Zentralbanken Update: China und Japan folgen nicht der FED und EZB
Auf beiden Seiten des Atlantiks haben die Notenbanken die Zinswende eingeläutet – in umgekehrter Richtung wie ihr an den Pfeilrichtungen in unserer unten beigefügten Grafik erkennt: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mittlerweile zweimal die Leitzinsen gesenkt. Der für die Aktienmärkte entscheidende positive Impuls kam aber wie so oft aus den USA: Denn in der vergangenen Woche zog die US-Notenbank (FED) mit typisch amerikanischer Entschlossenheit mit einem großen Zinsschritt nach und verringerte damit die Zinsdifferenz zu den wichtigsten asiatischen Wirtschaftsregionen Japan und China. Sowohl die chinesische Zentralbank (PBoC) als auch die japanische Notenbank (BoJ) haben am Freitag beschlossen, ihre Leitzinsen (zunächst) unverändert zu belassen.
Konkret belässt die PBoC den Zinssatz für 1-jährige Kredite (Loan Prime Rate) bei 3,35% und den für 5-jährige bei 3,85%. Einige Anleger hatten dagegen die Hoffnung auf eine geldpolitische Spritze für die problembehaftete Wirtschaft Chinas, doch diese Hoffnungen wurden zunächst enttäuscht. Dennoch konnten die Kurse am chinesischen Aktienmarkt zumindest beim wichtigen Hang Seng Index in den vergangenen Tagen zulegen – aber noch nicht nachhaltig.
Die japanische Notenbank scheint hingegen zumindest weiterhin bemüht, dass sich dies wieder ändert. Denn nachdem die jüngste Zinsanhebung der BoJ auf 0,25% dazu geführt hatte, dass nicht nur der japanische Aktienmarkt, sondern auch der Yen Anfang August Kurskapriolen schlug (siehe auch mein separates Video-Update zu diesem sog. ‚Carry Trade‘: ), wollen die japanischen Währungshüter vor weiteren Maßnahmen nun erst eine Marktberuhigung abwarten. Und so wurde am vergangenen Freitag mit einstimmigem Votum beschlossen, die Zinssätze zunächst noch unverändert zu belassen.
Gleichzeitig zeigte sich die BoJ allerdings zuversichtlich, dass die japanische Wirtschaft weiterhin auf dem Weg zu einer moderaten Erholung sei. Der private Konsum befinde sich „in einem moderaten Aufwärtstrend“, hieß es dazu von den Währungshütern. Zuvor hatte die Zentralbank den Konsum lediglich als „widerstandsfähig“ eingeschätzt. Und so äußerte die Zentralbank erneut die grundsätzliche Bereitschaft zu weiteren Zinsanhebungen. Passend dazu wurde am Freitag gemeldet, dass die Inflation in Japan im August 2024 auf 3,0% zulegte und damit das höchste Niveau seit Oktober 2023 erreichte. Zudem liegt sie damit nun den 29. Monat in Folge oberhalb des Ziels von 2%. Vieles deutet somit auf eine weitere zukünftige Verringerung der Zinsdifferenz zu Japan hin.
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Christian Schoeppe
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