FMM Finanzblick
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Stefan Krewinkel
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9. Oktober 2023
Zins- … und Schuldensorgen.
In den letzten beiden Wochen haben Hedge Funds begonnen, größere Positionen aufgrund von Margin-Calls (oder Liquidationen) aufzulösen. Besonders zu nennen Treasuries (auch Peking war dabei) in so ziemlich jeder Laufzeit, da die neue Zinsperspektive ‚higher for longer‘ bedeutet, dass mit den Positionen erst einmal keine Kursgewinne möglich sind, eher sogar Verluste. Das ist noch nicht ausgestanden. Öl ging schneller, das war so spekulativ überkauft, dass WTI kurzzeitig über Brent notierte. Da war wirklich jeder auf Pump drin, weil in jeder Postille zu lesen war, dass der Preis auf 100 steigt. Zusätzlich wurden Goldpositionen (eben auch wegen gestiegener Zinssorgen und gleichzeitig abnehmender Inflationsfurcht) und Aktienmärkte bzw. einzelne Gattungen glattgestellt. Aber noch bei weitem nicht alle. Zum Trost hören wir immer häufiger das Wort ‚Jahresendrallye‘; dann kommt sie eher nicht.
USA
10-jährige Treasuries notierten auf lange nicht mehr gesehenem 5%-Niveau und die Konjunktur kühlt nicht richtig ab, auch weil Washington mehr Schulden aufnimmt und das FED seine Bilanz kürzt. Die Rezessionssorgen sind wieder ganz weit hinten, jetzt geht vielmehr die Sorge vor einem Szenario à la Oktober ‘87 um; Aktienhausse bis zum Zinsanstieg. Muss sich allerdings nicht wiederholen; den Unternehmen geht es , wie erwähnt, gut. Mr McCarthy verlor seinen Posten als Sprecher des Repräsentantenhauses, weil er mit den Demokraten am Nothaushalt gebastelt hatte. Selbst Mr Trump ist als Nachfolger im Gespräch, was tatsächlich möglich ist und ihm Immunität gewähren würde.
EUROPA
10-jährige Bundesanleihen rentierten kurzzeitig auf lange nicht mehr gesehenem 3%-Niveau, während das italienische Pendant 10 Jahre BTP über 5% rentierte. Auch lange nicht gesehen, nur klemmt’s hier eher mit der Konjunktur bei nicht ganz so erfolgreicher Inflationsbekämpfung. More high for even more long? Das werden einige EU-Staaten nicht lange mitmachen (können), die sind teils stark verschuldet, Tendenz steigend.
Deutschland
Die Prognosen für die Landtagswahlen in Bayern und besonders Hessen versprachen einen knappen Ausgang. Kommt Herr Söder stark genug aus der Wahl, um Kanzlerambitionen unterstreichen zu können, obwohl er keine hat? AfD, Grüne und SPD (alphabetisch) lagen in Hessen bei der letzten Prognose jeweils bei 16%. Wird es in Hessen wieder schwarz/grün, darf Frau Faeser dann als Innenministerin nach Berlin zurück? Oder befiehlt die Berliner CDU wie schon in Berlin schwarz/rot, um eine weitere Duftmarke zu setzen? Was passiert dann mit Frau Faeser? Mini-Ministerin in Hessen, während Herr Scholz Herrn Pistorius zum Innenminister benennt? FDP und Freie Wähler lagen in der letzten Prognose bei 5%, wie bei Treasuries und Buonis lange nicht mehr gesehen.
IPOs
Sandoz erfüllt die Erwartungen nicht, Schott ist stabil und Triton verschiebt den Börsengang von Renk.
Branchen
Wohnungsknappheit und sinkende Preise, aber keine Kaufbereitschaft. Gemäß volkswirtschaftlicher Lehre paradox. Wer hat, bekommt es zumindest vermietet, aber nicht verkauft. Immobilienfonds leiden unter Rückflüssen und finden keine Käufer zu adäquaten Preisen. Der Markt ist kaputt, im Gegensatz zur Schweiz, da jammert keiner über steigende Preise.
Unternehmen
Die Deutsche Bank bekommt wieder einen Aufseher ins Haus. Nach Geldwäsche und IT geht es jetzt um die Probleme bei der Postbank, während die britische Metro Bank größere Probleme hat. Tesla senkt wieder die Preise, Exxon übernimmt Pioneer, während bei Clorox der Hackerangriff die Bilanz dieses Geschäftsjahres zerstört. Walmart meldet, dass die Nachfrage nach Schoko-Snacks zurückgeht, weil die Nutzer der Diät-Spritzen von Ely Lilly und Novo Nordisk sich schlanker wohl wohler fühlen. Wenn das tatsächlich der Grund ist, well, sell Softdrinks und Fast-Food.
Sonstiges
Neben dem Thema ‚Wohnen‘ wirft der Elefant Asyl/Flüchtlinge Schatten und wird nunmehr in Berlin und Brüssel diskutiert. Zeitgleich diskriminiert Trigema-Chef Grupp Menschen, die im Home-Office arbeiten, während AfD-Politiker im Wahlkampf gefährlich leben. Die Fußball-WM 2026 findet in drei Ländern auf einem Kontinent statt, 2030 sogar in sechs Ländern auf drei Kontinenten und 2034 geht’s wieder in die Wüste, diesmal nach Saudi-Arabien.
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