Zwischen Preisfieber und Datenabwehr: Was heute wirklich zählt

Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!

Heute richtet sich der Blick nach Europa: Die Eurozone liefert frische Inflationsdaten, und damit einen wichtigen Pulswert dafür, wie warm oder kühl die wirtschaftliche Luft gerade ist. Am Abend wird es dann technischer, denn CrowdStrike öffnet seine Bücher und gibt Einblick in das vergangene Quartal. Cybersecurity trifft Makro: ein spannender Mix für diesen Dienstag.

Der EU-CPI ist der monatliche Temperaturfühler der Eurozone. Er zeigt, wie stark die Preise im Alltag steigen oder fallen und damit, ob die gemeinsame Wirtschaft ins Schwitzen gerät oder etwas durchatmen kann.

Für die EZB ist dieser Wert der zentrale Orientierungspunkt. Ein höher als erwarteter CPI wirkt wie ein Warnsignal: Die Inflation heizt sich auf, die Geldpolitik bleibt straff, was oft ein Pluspunkt für den Euro, weil stabile oder steigende Zinsen ihn attraktiver machen.

Ein niedriger CPI dagegen kühlt die Lage ab. Dann bekommt die EZB mehr Spielraum, über Lockerungen nachzudenken, was dem Euro eher den Rückenwind nimmt.

Wie so oft zählt dabei nicht der reine Wert, sondern die Überraschung. Ein CPI, der neben den Erwartungen landet, bewegt den Euro wenig. Ein CPI, der abweicht, kann ihn dagegen spürbar in eine neue Richtung schieben.

Worauf achte ich heute?

Heute rechne ich allerdings mit wenig Überraschung. Die Daten aus den einzelnen EU-Ländern haben in den letzten Tagen bereits die Marschrichtung vorweggenommen und größere Impulse für den Euro erscheinen daher unwahrscheinlich. Entsprechend verzichte ich auf konkrete Handelsszenarien.

Der EURUSD steckt in einer engen Range zwischen 1,1480/1,15 und 1,1650, eingebettet in einen kurzfristigen Abwärtstrend. Übergeordnet bleibt das Paar weiterhin in einer breiten Seitwärtsbewegung zwischen 1,14 und 1,19. Der Markt wartet hier spürbar auf den nächsten Impuls, der die Richtung klärt.

1. Marvell MRVL
2. GitLab GTLB
3. Crowdstrike CRWD
4. Okta OKTA

CrowdStrike ist der digitale Wachhund der modernen Arbeitswelt. Die Falcon-Plattform schützt Geräte, Identitäten und Daten nicht durch starre Barrieren, sondern mit einer lernenden, KI-basierten Verteidigung. Alles greift ineinander wie ein einziges Nervensystem, das Bedrohungen erkennt, bevor sie überhaupt ansetzen können.

Seine besondere Stärke liegt in dieser Mischung aus Technologie und Modell: Kunden starten oft klein und bauen nach und nach zusätzliche Module an, wie Schutzschichten, die immer dichter werden. Das schafft stabile, wiederkehrende Einnahmen und bindet Firmen dauerhaft an die Plattform. Genau diese Tiefe macht es Wettbewerbern schwer, das Angebot zu kopieren.

Dass die Aktie zuletzt so stark war, ist kein Zufall: CrowdStrike trifft exakt den Nerv der Zeit, wächst kräftig, liefert solide Zahlen und gilt in einem fragmentierten Markt als einer der wenigen echten Taktgeber. Auch wenn Schwergewichte wie Microsoft die Branche dominieren, zeigt CrowdStrike, dass es entschlossen genug ist, seinen Platz weiter auszubauen.

Die Aktie bewegt sich in einem gesunden, längerfristigen Aufwärtstrend und hält sich über der steigenden 200-Tage-Linie. Kurzfristig hat sie, wie der Gesamtmarkt, konsolidiert. Wichtige technische Marken bleiben die Unterstützung bei 450/455 USD und der Widerstand bei 513 USD.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup

Überraschend starke Zahlen mit positivem Ausblick könnten die Aktie an der Unterstützung bei 455 USD für ein Long-Setup attraktiv machen.

Short-Setup

Schwache Ergebnisse könnten eine längere Korrektur auslösen. Ein Short-Setup wäre insbesondere am Widerstand bei 513 USD interessant. Alternativ bietet ein nachhaltiger Bruch der 450 USD mit anschließendem Pullback eine mögliche Chance für ein Short-Setup.

Weitere Strategien und Analysen findet ihr hier: https://followmymoney.de/fmm-academy/

Heute steht Europa im Mittelpunkt. Doch große CPI-Überraschungen sind für mich unwahrscheinlich. Der Euro dürfte daher eher verhalten reagieren. Spannender wird es am Abend, wenn CrowdStrike Zahlen liefert und der Markt prüft, ob der Cybersecurity-Spezialist sein hohes Tempo halten kann. Ich habe euch die wichtigen Marken und mögliche Setups skizziert.

Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!

Lars aus dem FELS Investmentoffice