JDcom nach Zahlen

Die JDcom – Aktie war der Wochengewinner im Technologieindex Nasdaq100 und ist damit auch wieder technisch für viele Investoren interessant.

Als chinesisches Internetunternehmen der gleichnamigen Online-Handelsplattform JD.com kennt man das Unternehmen jedoch erst seit dem Jahr 2004 im World Wide Web. Zuvor war JDcom bereits seit dem Jahr 1998 als JD Multimedia gewachsen und vom Gründer Richard Liu (Liu Qiangdong) aus den Initialen seiner Beziehung hervorgegangen. Denn der Name spricht sich „Jing-Dong“ aus, wobei Jing die Freundin von Herrn Dong ist.

Die ersten Handelserfahrungen wurden in 12 stationären Läden in Peking gemacht. Erst mit der SARS-Epidemie im Jahr 2009 kam es zur Neuausrichtung und kompletten Orientierung auf den Internethandel, welcher zunächst nur als Ergänzung der Läden angedacht war. Das schnelle Wachstum benötigte Geld, was unter anderem durch den im Jahr 2014 stattgefundenen Börsengang an der Nasdaq vollzogen werden konnte.

Einen weiteren Wachstumsschub gab zweifelsohne die Kooperation mit Walmart, dem größten Einzelhändler der USA. Als strategische Partnerschaft geplant, diente diese Zusammenarbeit auch als eine Art „Blaupause“ für weitere Verbindungen. So konnte selbst in Deutschland für 2 Jahre mit dem Otto-Versandhaus kooperiert werden.

Technisch ist vor allem die Infrastruktur bedeutsam. Während in Indonesien und anderen Ländern Lateinamerikas bereits seit dem Jahr 2016 der Einsatz von Drohnen zur Auslieferung genutzt wird, ist es in Deutschland für die Partner wie Danone, Oldenburger oder Unilever eine klassische Infrastruktur, die als „Retail as a Service (Raas)“ angeboten wird.

Die Quartalszahlen am Freitag kamen an der Börse gut an. Die Gewinnerwartungen wurden übertroffen und die Umsatzprognose mit 243,54 Milliarden Yuan nach einer Erwartung von 243,04 Milliarden, die noch vor einem Jahr bei 218,71 Milliarden Yuan lagen, ebenfalls geschlagen. Besonders positiv lief der Bereich der Dienstleistungen. Dort stiegen die Nettoerlöse sogar um 42% auf 46,51 Milliarden Yuan von zuvor 32,70 Milliarden Yuan.

Technisch ist die Aktie bereits gut erholt, hat aber nach den Zahlen weiteres Potenzial. Die Tiefs des Jahres liegen auf einer Schwelle und sollten unterstützend wirken. Ein Stopp für eine Kaufposition ist daher unter dieser grün markierten Zone technisch zu empfehlen.