Der Russel 2000 - so gelingt die breit diversifierte Anlage in US-Aktien
Nachdem wir im Artikel „Aktienanlage…“ (Querverweis/Link) bereits zu den Vorteilen einer breiten Streuung des Kapitals einige Ausführungen gelesen haben, stellen wir heute einen bereits breit gestreuten Index zum US-Markt genauer vor.
Die Rede ist vom Russell 2000, der aus den 2.000 kleinsten Unternehmen im Russell 3000 besteht. Damit reflektiert er etwa 8 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Russell 3000 Index, wobei das größte Unternehmen im Index eine Marktkapitalisierung von 9,3 Milliarden US-Dollar hat.
Der Index wurde 1984 von der Russell Investment Group eingeführt, um ein umfassenderes Bild des US-Aktienmarktes zu bieten, indem er kleinere Unternehmen einbezieht, die im S&P 500 und im Dow Jones Industrial Average nicht vertreten sind. Damit gilt er als Ergänzung in einem Portfolio, welches auch von der Marktkapitalisierung aus betrachtet kleinerer Werte repräsentiert. Genau mit dieser Ausrichtung ist dieser weltweit beachtete Aktienindex das Barometer für Nebenwerte (Small Caps) an der Wall Street.
Der Index wurde erstmals am 1. Januar 1987 veröffentlicht und begann mit einem Wert von 135,76 Punkten. In den ersten Jahren seines Bestehens verzeichnete der Russell 2000 eine langsame, aber stetige Wertentwicklung. Zwischen 1987 und 1995 stieg er von 135,76 Punkten auf 482,09 Punkte. Erst in den späten 1990er Jahren begann der Russell 2000 aufgrund des Aufstiegs von Technologie- und Internetunternehmen in den USA einen starken Anstieg zu verzeichnen. Von 1995 bis 2000 stieg der Index von 482,09 Punkten auf 1.253,48 Punkte, was einem Anstieg von mehr als 150 Prozent entspricht.
Doch nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 folgte eine Periode der Stagnation für den Russell 2000. Der Index fiel bis 2003 auf 330,35 Punkte, bevor er sich bis 2007 wieder erholte und erneut über 850 Punkte erreichte. Die globale Finanzkrise von 2008 hatte ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf den Russell 2000. Der Index fiel von 857,21 Punkten im Juli 2007 auf 342,59 Punkte im November 2008. Dies entspricht einem Rückgang von fast 60 Prozent.
Einen der größten Einbrüche zeigte der Index in der Eurokrise und fiel am 3. Oktober 2011 auf 609,49 Punkte und damit um 29,6 Prozent zurück. Damit stand er binnen kürzester Zeit tiefer als fünf Monate zuvor und zeigt auch das Risiko auf, welches am Aktienmarkt bei der Geldanlage allgemein mitschwingt. Doch auch hier folgten wieder neue Chancen.
In den Jahren nach der Finanzkrise erholte sich der Russell 2000 allmählich und erreichte im März 2014 einen Höchststand von 1.208,65 Punkten. Seitdem ist der Index stetig gestiegen und erreichte im August 2018 einen weiteren Höchststand bei 1.742,09 Punkten. Im Jahr 2020 legte er trotz der Coronapandemie um 23,72 Prozent, im Folgejahr um 18,36 Prozent und 2022 noch einmal um 13,69 Prozent zu.
Damit bleibt der Russell 2000 einer der bekanntesten Aktienindizes in den USA und wird von vielen Anlegern als wichtiger Indikator für die Gesundheit des Marktes und der US-Wirtschaft angesehen. Vor allem wegen seiner technischen Ausgestaltung. Der Russell 2000 ist nach Kapitalisierung gewichtet und hat damit nicht alle enthaltenen Unternehmen gleich gewichtet. Die Gewichtung erfolgt proportional zur Marktkapitalisierung der einzelnen Unternehmen. Der Kurs des Indexes wird anhand des Gesamtwerts der Aktienkurse dieser Unternehmen berechnet.
Da sich die Marktkapitalisierung der enthaltenen Unternehmen in jeder Börsensession ändert, wird der Russell 2000 Index einmal im Jahr neu kalibriert. Dann werden alle Unternehmen neu gewichtet, um die jüngsten Marktkapitalisierungen der Unternehmen bestmöglich widerzuspiegeln. Traditionell findet dieser Termin im Juni statt.
Zu den bekanntesten Unternehmen des Russell 2000 gehören u.a. der Autovermieter Avis Budget Group, der Schuhhersteller Crocs, AMC Entertainment und der Kaufhausriese Macy’s.
Ein Investment kann über börsengehandelte Indexprodukte wie ETF (Querverweis/Link) erfolgen, oder mittels Optionsscheine, Optionen und Futures auch direkt am Terminmarkt.
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