CPI entscheidet über Zinsfantasie und Adobe liefert Quartalszahlen

Guten Morgen, Börsianerinnen und Börsianer!

Heute stehen gleich zwei spannende Makro-Impulse im Kalender. Aus Europa kommt die EZB-Entscheidung, die jedoch kaum für Überraschungen sorgen dürfte. Ganz anders in den USA: Dort richtet sich der Blick um 14:30 Uhr auf die Verbraucherpreise, die ein möglicher Schlüssel für die Zinsfantasie der kommenden Wochen sein können. Auf der Unternehmensseite lohnt sich ein genauerer Blick auf Adobe, das nach Börsenschluss Zahlen vorlegt.

Seine genaue Bedeutung für die Finanzmärkte habe ich im Espresso vom 10.04.2025 ausführlich beschrieben:

https://followmymoney.de/finanzwissen/investment-research/insights/zinsaengste-und-handelskonflikt-wichtiger-tag-fuer-den-usd/

Worauf achte ich heute?

Steigen die Preise schneller als gedacht, könnten Zinssenkungserwartungen abgebremst werden. Fällt der Wert dagegen deutlich schwächer aus, dürfte das Argument für eine lockerere Geldpolitik an Gewicht gewinnen. Nach den jüngsten Arbeitsmarktdaten könnten die Verbraucherpreise also den entscheidenden Hinweis liefern, wie die Fed auf ihrer Sitzung nächste Woche agieren wird.

Zusätzlich gilt der CPI als wichtiger Gradmesser für den Inflationsdruck in den USA, die eine der beiden Inputs für die Investment-Uhr darstellt.

https://followmymoney.de/finanzwissen/investment-akademie/die-investment-uhr/

Der Dollar-Index nähert sich weiter dem Bereich um 96,40/97 USD. Eine Zone, die charttechnisch über die nächsten Wochen wegweisend sein könnte. Überraschungen beim CPI hätten das Potenzial, die Range in Bewegung zu bringen.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup

Sollten CPI und Kern-CPI mindestens 0,2 Prozentpunkte über den Erwartungen liegen, könnte ein Einstiegssignal im Bereich um 97 USD interessant sein.

Short-Setup

Liegen die Daten dagegen mindestens 0,2 Punkte unter den Prognosen, könnte ein Bruch der 96,40 mit anschließendem Pullback ein Short-Szenario eröffnen.

1. Kroger KR
2. Adobe ADBE

Adobe prägt seit Jahrzehnten die kreative Softwarewelt mit Programmen wie Photoshop, Illustrator und Acrobat. Heute reicht das Portfolio weit über Bildbearbeitung hinaus: Mit der Experience Cloud adressiert Adobe auch Marketing und Analyse, während Firefly generative KI direkt in die Anwendungen bringt. Für viele Unternehmen ist das besonders attraktiv, weil Adobe ein geschlossenes Ökosystem aus einer Hand bietet.

Trotz solider Zahlen blieb die Aktie zuletzt hinter anderen Tech-Titeln zurück. Der Markt wartet auf den sichtbaren Durchbruch der KI-Offensive, während Zweifel am Tempo der Monetarisierung bestehen. Heute Abend muss Adobe zeigen, ob es gelingt, die große Story um Kreativität und KI auch in den Geschäftszahlen stärker abzubilden.

Die Aktie notiert seit geraumer Zeit in einem Abwärtstrend und testet aktuell die Unterstützung bei rund 330 USD. Auf der Oberseite wäre erst oberhalb von 400 USD ein Befreiungsschlag möglich, weil dort auch die 200-Tage-Linie verläuft.

Mögliche Handelsszenarien:

Long-Setup

Starke Zahlen mit positivem Ausblick könnten eine Gegenbewegung vom Unterstützungsbereich aus anstoßen. Ein Ausbruch über 400 USD dürfte allerdings vorerst schwer werden.

Short-Setup

Enttäuschende Ergebnisse mit einem schwachen Ausblick könnten den Abwärtstrend fortsetzen. Ein Bruch der 330 USD mit folgendem Pullback wäre ein mögliches Einstiegssignal.

Weitere Strategien und Analysen findet ihr hier: https://followmymoney.de/fmm-academy/

Mit den US-Verbraucherpreisen steht heute das Makro-Highlight der Woche an. Sie könnten entscheidend dafür sein, wie die Fed in der kommenden Woche entscheidet. Daneben richtet sich der Blick auf Adobe, wo die Quartalszahlen neue Impulse für die Aktie liefern könnten.

Bleibt wachsam, bleibt informiert und ich wünsche euch allen erfolgreiche Trades!

Lars aus dem FELS Investmentoffice