Die Zulassung von Bitcoin-ETFs: Eine Revolution im Kryptomarkt
Der Kryptowährungsmarkt hat eine bahnbrechende Entscheidung erlebt – die US-Wertpapieraufsicht SEC hat grünes Licht für die Zulassung börsengehandelter Bitcoin-ETFs gegeben. Diese Entwicklung hat bei Anlegern und Experten große Aufmerksamkeit erregt und wird als ein Meilenstein für die Kryptoindustrie angesehen. In diesem Artikel werden wir uns mit den Auswirkungen dieser Zulassung auf den Markt und die Anleger befassen. Wir werfen einen Blick auf die Funktionsweise von Bitcoin-ETFs, die Meinungen der Experten und die mögliche Entwicklung des Bitcoin-Kurses. Außerdem betrachten wir die Situation in Deutschland und die Alternativen zu ETFs wie ETCs und ETNs.
Was sind Bitcoin-ETFs und warum sind sie umstritten?
Bitcoin-ETFs (exchange-traded funds) sind Finanzprodukte, die es Investoren ermöglichen, auf einfache Weise in Bitcoin zu investieren.
Herkömmliche ETFs sind börsengehandelte Indexfonds. Sie bilden einen Aktienindex wie den NASDAQ100, MSCI World oder S&P500 und viele weitere ab. In diesen ETFs werden je nach Indexzusammensetzung Aktienwerte zum Beispiel von Unternehmen wie Amazon, Apple, Microsoft, Meta in derselben Gewichtung wie der Index selbst gehalten. ETFs versuchen damit, den Indexwert weitestgehend 1 zu 1 nachzubilden. Ziel ist es, eine Rendite wie der Index selbst zu erzielen.
Im Gegensatz dazu bilden Bitcoin-ETFs die Preisentwicklung des Bitcoins selbst ab. Eine Diversifizierung also Aufteilung des Kapitals auf verschiedene Aktiengesellschaften wie bei ETFs gibt es somit nicht. Diese Zulassung hat jedoch eine gewisse Kontroverse ausgelöst.
Einige Krypto-Anleger sehen den Einstieg traditioneller Finanzinstitutionen in den Bitcoin-Markt als positiv an. Sie glauben, dass dies zu einer erhöhten Nachfrage nach Bitcoin führen wird, was wiederum zu einem Anstieg des Bitcoin-Kurses führen könnte.
Kritiker hingegen sind skeptisch. Sie weisen darauf hin, dass Bitcoin als Reaktion auf die Finanzkrise entstand und als Alternative zu traditionellen Banken gedacht war. Die Beteiligung dieser Institutionen könnte den ursprünglichen Zweck des Bitcoins untergraben.
Wer hat die Zulassung börsengehandelter Fonds (ETFs) für Bitcoin beantragt?
Unter anderem Schwergewichte wie Black Rock und Fidelity haben einen Antrag auf Zulassung von Bitcoin-ETFs beantragt. Bereits seit 2013 gab es mehrere Versuche diverser Vermögensverwalter, einen Spot-Bitcoin-ETF auflegen zu dürfen. Bis zur aktuellen Entscheidung zugunsten Blackrock und Fidelity sind alle Anträge auf Zulassung seitens der SEC (Securities and Exchange Commission) abgelehnt worden mit der Begründung, dass diese Produkte sehr anfällig für Marktmanipulation sind.
Die Bedeutung der Zulassung für den Bitcoin und den Kryptomarkt
Trotz der Kontroverse sind sich die meisten Experten einig, dass die Zulassung von Bitcoin-ETFs einen positiven Einfluss auf den Markt haben wird. Die Entscheidung der SEC wird als ein Ritterschlag für den Bitcoin angesehen und wird dazu beitragen, den Markt zu professionalisieren. Die Zulassung wird den Bitcoin in den Mainstream bringen und das Interesse institutioneller Investoren wecken.
Philipp Sandner von der Frankfurt School of Finance and Management betont, dass sich der Bitcoin und seine Idee nicht ändern werden. Die Zulassung von ETFs eröffnet jedoch weitere Möglichkeiten, in den Bitcoin zu investieren und fördert die Professionalisierung des Marktes.
Nach Verkündung der Zulassung von Bitcoin-ETFs hat der Kurs des Bitcoins jedoch wider Erwarten kaum reagiert. Wahrscheinlich hat der Markt eine positive Entscheidung bereits vorab eingepreist. So konnte der Bitcoin-Kurs seinen Wert von ca. 20.000 $ im Jahr 2023 verdoppeln.
Für Investoren ergibt sich mit einem Invest in Bitcoin-ETFs jedoch eine sehr einfache Möglichkeit, in dem recht jungen Sektor Krypto zu investieren und auf diese Weise das Investmentportfolio ohne größeren Zeitaufwand zu erweitern.
Künftig stehen große regulierte Anbieter wie Blackrock, Fidelity oder JP Morgan hinter einem Bitcoin-ETF. Eine Gewährleistung für hohe Performance ist das zwar nicht, aber das Investment ist sicherer angelegt als auf unregulierten Kryptobörsen.
Funktionsweise von Bitcoin-ETFs
Bitcoin-ETFs ermöglichen es Anlegern, auf einfache und regulierte Weise in Bitcoin zu investieren. Anstatt Bitcoin direkt zu kaufen und zu halten, können Anleger ETF-Anteile erwerben, die den Preis von Bitcoin widerspiegeln. Diese Anteile werden an Börsen wie Aktien gehandelt und bieten den Anlegern eine einfache Möglichkeit, an der Wertentwicklung des Bitcoins teilzuhaben.
Kann ich Bitcoin-ETFs in Deutschland kaufen?
Die Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA hat viele Anleger in Deutschland neugierig gemacht. Allerdings sind Bitcoin-ETFs in Deutschland aufgrund von regulatorischen Vorschriften nicht zulässig. Gemäß der europäischen Wertpapierrichtlinie darf kein Fonds betrieben werden, der ausschließlich in eine einzelne Anlageklasse investiert.
Dennoch gibt es in Deutschland Alternativen zu ETFs. Exchange-Traded Commodities (ETCs) und Exchange-Traded Notes (ETNs) ermöglichen es Anlegern, indirekt in Bitcoin zu investieren. Diese Produkte bilden den Bitcoin-Preis ab und können an der Börse gehandelt werden. Obwohl sie nicht die gleiche Struktur wie ETFs haben, bieten sie dennoch Anlegern die Möglichkeit, an der Wertentwicklung des Bitcoins teilzuhaben.
Was sind Exchange-Traded Commodities (ETCs)
ETCs sind Schuldverschreibungen, die an Wertentwicklung von Rohstoffen wie Edelmetalle oder Agrarprodukte wie Weizen gekoppelt sind und an der Börse gehandelt werden können. Der Unterschied zu ETFs liegt vor allem in der Anzahl der Basiswerte. Ein ETF muss eine bestimmte Mindestanzahl verschiedener Basiswerte aufweisen, während ETCs auch einzelne Basiswerte wie Öl oder Silber zur Grundlage haben. ETCs können auch einzelne Kryptowährungen abbilden und werden in dem Fall als Exchange-Traded Crypto betitelt. ETFs sind als Sondervermögen vor Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft geschützt. Im Gegensatz dazu sind ETCs Schuldverschreibungen und bieten daher keinen Schutz vor Insolvenz des Emittenten.
Exchange-Traded Notes (ETNs) sind grundlegend das Gleiche wie Exchange-Traded Crypto (ETCs) und können besichert oder aber auch unbesichert sein. Beide werden an der Börse zum Beispiel an der Frankfurter Börse gehandelt.
Die Besicherung erfolgt entweder über physische Einlagen des Rohstoffs oder der Kryptowährung seitens des Emittenten oder durch treuhänderische Sicherheiten.
Wie hat sich der Bitcoin-Kurs entwickelt?
Quelle: https://followmymoney.de
Der Bitcoin-Kurs ist für seine Volatilität bekannt, und Prognosen über seinen weiteren Verlauf sind schwierig. Dennoch hat die Zulassung von Bitcoin-ETFs bereits Auswirkungen auf den Kurs gehabt. Vor der Entscheidung der SEC stieg der Bitcoin-Kurs deutlich an, was auf das gestiegene Interesse und die Erwartung einer erhöhten Nachfrage zurückzuführen sein könnte.
Einige sind optimistisch und glauben, dass der Bitcoin-Kurs weiter steigen wird. Sie erwarten, dass der Bitcoin im Jahr 2024 ein Rekordhoch von über 69.000 Dollar erreichen könnte. Die Zulassung von ETFs wird voraussichtlich dazu führen, dass institutionelle Investoren vermehrt in Bitcoin investieren und den Kurs weitertreiben.
Welche Risiken bestehen für den Anleger?
Ein Invest in Bitcoin ist hochspekulativ. Weil ein Bitcoin-ETF sich nur auf einen Wert, den Bitcoin selbst bezieht, ist der Bitcoin-ETF mit gleichen Risiken und Schwankungen ausgestattet, wie der Bitcoin selbst. Große Schwankungen des Bitcoin-Kurses sind auch zukünftig nicht auszuschließen. Fragen der Regulierung sind bis dato nicht abschließend geklärt und mögliche Restriktionen seitens staatlicher Institutionen können sich gravierend auf den Bitcoin-Kurs auswirken.
Mit dem Schritt zur Zulassung von Bitcoin-ETFs ist auch die Akzeptanz des Bitcoins selbst nachhaltig gestiegen.
Wenn Sie mehr über Kryptowährungen erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen diesen Artikel.
Welche Risiken bestehen für den Anleger?
Möchten Sie breit gestreut und mit mehr Sicherheit global investieren, bietet sich ein ETF zum Beispiel auf den MSCI World Index an.
Im Beispiel sehen Sie die prozentuale Aufteilung des MSCI World Index nach Sparten (Stand Januar 2024). Im MSCI World Index werden Aktienwerte von ca. 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern berücksichtigt.
Datenquelle: https://msci.com
Investieren Sie in einen ETF, der den MSCI World Index nachbildet, investieren Sie somit in 1.600 Unternehmen weltweit. Damit erreichen Sie eine hohe Diversifizierung. Kursverluste bei einzelnen Aktienwerten wirken sich nur minimal auf den Gesamtwert Ihres Investments aus.
Bei einem Bitcoin-ETF wird das gesamte Invest auf den Kurs des Bitcoins gesetzt. Eine Diversifizierung findet nicht statt und der Kurs des ETFs hängt 1zu1 von der Kursentwicklung des Bitcoins ab. Möchten Sie auf Basis hoher Volatilität investieren oder eventuell Ihr Finanzportfolio um eine spannende Investition ergänzen, finden Sie eventuell in einem Bitcoin-ETC das richtige Produkt mit hohen Risiken aber auch eventuell höheren Renditen als bei anderen Investments.
Ausblick und Fazit
Die Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA markiert einen wichtigen Meilenstein für den Bitcoin und die Kryptoindustrie. Die Entscheidung der SEC hat eine große Signalwirkung und wird zu einer weiteren Professionalisierung des Marktes führen. Obwohl Bitcoin-ETFs in Deutschland nicht zulässig sind, gibt es dennoch Alternativen wie ETCs und ETNs, die Anlegern den Zugang zum Bitcoin-Markt ermöglichen.
Der Bitcoin-Kurs bleibt volatil, aber die Aussichten sind vielversprechend. Die Zulassung von Bitcoin-ETFs und das gestiegene Interesse institutioneller Investoren werden voraussichtlich zu einer weiteren Wertsteigerung des Bitcoins führen. Anleger sollten jedoch bedenken, dass der Kryptomarkt Risiken birgt und dass eine Diversifizierung ihres Portfolios ratsam ist.
Insgesamt kann die Zulassung von Bitcoin-ETFs als ein wichtiger Schritt in Richtung Akzeptanz und Legitimität der Kryptowährungen betrachtet werden. Der Bitcoin kommt langsam im Mainstream an und wird für eine breitere Palette von Anlegern zugänglich. Die Zukunft des Bitcoins und des Kryptomarktes bleibt spannend, und Anleger sollten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen.
Übrigens können Sie mit der FollowMyMoney-App in diverse ETNs (ETCs) investieren. Zum Beispiel:
- VAN Eck Vectors Bitocin ETN (ISIN DE000A28M8D0)
- Fidelity Physical Bitcoin ETP Index (ISIN XS2434891219)
- XBT Provider AB O.E. 15(unl.) Bitcoin Index-Zertifikat (SE0007126024)
- Iconic Funds Physical Bitcoin ETP – USD ACC Index-Zertifikat (ISIN DE000A3GK2N1) und weitere
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