Warum investieren Deutsche nicht in Aktien?

Seit einiger Zeit steigen Aktienkurse und Aktien versprechen rentable Renditen. Vor allem wenn es um langfristige Ziele geht, wie zum Beispiel die Altersvorsorge, können sie ideal sein. Und dennoch sinkt die Partizipationsrate von deutschen Haushalten seit 2000 stetig. Was ist passiert und wieso sind die Deutschen so skeptisch gegenüber dem Aktienmarkt? Wieso investieren nicht mehr Deutsche in Aktien oder Fonds?

Historische Ereignisse prägen die Deutschen

Eine große Rolle spielt dabei tatsächlich der Absturz der T-Aktie im Jahr 2000. Vielleicht kann sich der ein oder andere noch daran erinnern, was damals passiert ist. Jedenfalls war es so einschneidend, dass die Deutschen dies selbst nach zwei Jahrzehnten noch nicht vergessen haben. Hier eine kurze Zusammenfassung des Geschehenen: 1996 wollte die Deutsche Telekom an den Aktienmarkt, obwohl das IT-Unternehmen zu diesem Zeitpunkt einen eher weniger guten Ruf genoss. Um dies zu ändern, wurde eine riesige Marketingkampagne gestartet. Das Ziel war, die T-Aktie zu einer zuverlässigen, sogenannten Volksaktie zu etablieren. Durch die Werbekampagne und die vielen Versprechen, wurden viele Kleinanleger*innen tatsächlich auf die T-Aktie aufmerksam.

Der Erfolg war zunächst riesig und rund 1,9 Millionen Menschen investierten in die T-Aktie. Im Jahr 2000 fand der Erfolg jedoch ein jähes Ende. Die sogenannte Dotcom-Blase platzte und die bis dahin sehr hohen Kurse von Unternehmen im Tech-Sektor fielen steil bergab. Auch die T-Aktie blieb davor nicht verschont. Etwas später, 2001 um genau zu sein, kam dann noch heraus, dass die Telekom ihre Immobilienbestände überbewertet hatte und falsche Zahlen herausgegeben wurden. Nach diesem gigantischen Auf und Ab verkauften die meisten Kleinaktionäre ihre Anteile, zu diesem Zeitpunkt natürlich mit erheblichen Verlusten und drehten dem Aktienmarkt den Rücken zu.

Dieses Ereignis erschütterte das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in Aktien und selbst in den Staat, da die Telekom damals noch ein staatlicher Konzern war. Zahlen lassen erkennen, dass Bürger*innen, die den Börsencrash damals miterlebten, bis heute seltener Aktien besitzen als jüngere Generationen.

Den Deutschen fehlt es an Grundwissen über den Aktienmarkt

Das Beispiel der T-Aktie zeigt eindeutig; das Anlegen in Einzelaktien birgt definitiv ein höheres Risiko. Kursschwankungen sind bekannt und lassen die meisten Deutschen davor zurückschrecken, da das Risiko einfach zu hoch ist. Dass das Risiko mit der richtigen Anlagestrategie, wie zum Beispiel einem breit gestreuten und diversifizierten Portfolio und langfristigen Zielen, stark sinkt, wissen dagegen nur wenige.

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Der deutsche Anleger gilt als sehr konservativ und Risikoavers. Sein Geld auf der Bank “sicher” zu deponieren, scheint für die meisten die bessere Option zu sein. Auf der Bank gibt es keine Kursschwankungen und selbst wenn der Zinssatz gering ist, ist er doch auf den ersten Blick positiv. Dass der Sparer jedoch Geld verliert, wenn die Zinsen so niedrig sind wie momentan, ist nur den wenigsten bewusst. Sie können mit der Inflation nicht mithalten und die Realrendite wird somit negativ.

Ein weiterer Grund der Deutschen, warum sie nicht anlegen, ist das falsche Verständnis des Aktienmarktes. Viele glauben, dass man ein Finanzprofi sein muss, um am Aktienmarkt Erfolge zu erzielen. Nur ein kleiner und meistens auch junger Anteil der Bevölkerung hat den Renditevorteil von langfristigen Aktienanlagen verstanden. Dies bedeutet, dass eine Aktienanlage auch bei kleineren Anlagebeträgen sinnvoll ist.

Fazit

Was uns dieser Einblick in die deutsche Aktienwelt verrät, ist simpel. Es ist wichtig, den Deutschen eine größere Sicherheit in Finanzfragen im Allgemeinen und im Umgang mit Aktien und Wertpapieren im Detail zu vermitteln. In der Schule wird das nötige Wissen an Aktienanlagen leider nicht vermittelt. Auch sonst stehen ökonomische Inhalte eher selten auf dem Lehrplan. Sicherlich wäre es hilfreich, Jugendlichen bereits früh grundlegende wirtschaftliche Fachkenntnisse näherzubringen. Aber auch Erwachsene sollten die Möglichkeit haben, sich ausreichend über Finanzthemen zu informieren. Das Basiswissen über den Aktienmarkt kann helfen, Risiken und Chancen besser einzuschätzen.

Angesichts der zahlreichen Missverständnisse ist es nicht verwunderlich, dass nur ein kleiner Prozentsatz von Nicht-Aktienbesitzern Aktien und Aktienfonds als geeignete Mittel zur Vermögensbildung und Altersvorsorge ansehen.

Die Politik ist nun gefragt, sich intensiver mit dem Thema Aktien auseinanderzusetzen. Und besonderes Augenmerk sollte definitiv auf der Altersvorsorge liegen. Die gesetzliche Rente ist jetzt schon für viele nicht genug und dies wird sicherlich nicht besser in den kommenden Jahren. Wie im Artikel schon erwähnt wurde, kommt der Renditevorteil von Aktien vor allem langfristig zum Tragen: Aktien sollten daher ein fester Bestandteil der Altersvorsorge sowie des Vermögensaufbaus sein.

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