Wie funktioniert eine erfolgreiche Geldanlage
Ein Blick aufs Risiko und den Zeithorizont
Bevor wir ins Detail gehen, bleiben wir kurz beim Grundsätzlichen und unterscheiden die verschiedenen Optionen nach zwei Kriterien.
- Der Zeithorizont. Über welchen Zeitraum soll die Geldanlage laufen? Es gibt kurzfristige, mittelfristige und langfristige Anlagen.
- Das Risiko. Je höher die Rendite-Chancen, desto höher ist auch das damit verbundene Risiko. Jeder Anleger muss für sich entscheiden, wie stark ins Risiko er zu gehen bereit ist.
Um es so unmissverständlich zu sagen: Es gibt keine sinnvolle, sprich: erfolgreiche Geldanlage ohne Risiko. Wer einen Wertzuwachs verbuchen will, muss bestimmte Risiken eingehen. Welche Geldanlage die jeweils richtige ist, ist daher eng verknüpft mit dem damit verbundenen Risiko. Die Aussicht auf hohe Renditen geht einher mit einem hohen Risiko. Um den damit verbundenen Gefahren zu begegnen, sollten Anleger nie auf nur ein Pferd setzen. So verlockend die Aussichten vielleicht gerade bei Kryptowährungen wie Bitcoin oder bei bestimmten Tech-Aktien sein mögen: Eine Garantie auf Gewinne gibt es nicht.
Umso wichtiger ist es, das Risiko zu streuen. Ein bunter Strauß an Investments sorgt für einen Ausgleich zwischen Chancen und Risiken. Eine solide aufgestellte Geldanlage macht Sie zwar nicht übermorgen zum Millionär, eröffnet allerdings den sinnvollsten Weg zu einem kontinuierlichen Wertzuwachs.
Das heißt keineswegs „Investieren Sie langweilig!“ (auch wenn das nicht der schlechteste Rat wäre). Solide Investments als Standbein ermöglichen es Ihnen, mit einem überschaubaren Teil Ihres Geldes bewusst auch auf hochspekulative Anlagen zu setzen. Wer sich verspekuliert, kann dann auch mit den Konsequenzen leben. Wer allerdings seine Altersvorsorge investiert in einen Hype, der sich bald als warme Luft entpuppt, wird zeit seines Lebens mit den Konsequenzen leben müssen. Deshalb nochmals die beiden wichtigsten Tipps für jede Geldanlage:
Abschied vom Sparbuch
Gerade in Deutschland fällt es vielen Anlegern schwer, überhaupt ins Risiko zu gehen. Sie setzen (ja, immer noch) aufs Sparbuch oder auf Tages- und Festgeld. Das Problem dabei: Die Zinsen für Sparbücher, Tagesgeld oder Festgeld sind so niedrig, dass Anleger faktisch Geld verlieren.
Dafür sorgt die Inflation: Wenn sie höher ist als die eingefahrene Rendite, wird aus der Geldanlage ein Verlustgeschäft. Wer also sein Geld vor der Inflation schützen will, muss andere Wege der Geldanlage finden. Und die meisten dieser Wege führen, ob als Aktien oder Fonds, als Anleihe oder ETF-Sparplan, an die Börse. Bevor wir vertiefend über die verschiedenen Möglichkeiten dort eingehen, ein Wort über den Zeithorizont.
Wer Geld anlegt, sollte zuvor seine Ziele festlegen. Soll der Urlaub oder das nächste Auto finanziert, eine Wohnung angezahlt werden? Soll die Ausbildung der (jetzt noch kleinen) Kinder finanziert werden? Oder geht es darum, im Lebensabend keine finanziellen Abstriche machen zu müssen? Vom Zeithorizont hängt auch die Art der Geldanlage ab:
Kurzfristig Geld zu „parken“ wollen, dafür bieten sich – trotz aller Kritik – Tagesgeld- und Festgeld-Konten an. Gegenüber dem Girokonto haben sie den Vorteil, dass es tatsächlich – wenn auch niedrige – Zinsen gibt. Und anders als bei den meisten Sparbüchern darf der gesamte Betrag auf einen Schlag abgehoben werden.
Wenn es nicht so fix gehen muss: Zertifikate haben eine begrenzte Laufzeit, meist zwischen 12 und 18 Monaten – dafür gibt es einen garantierten Zins. Entwickelt sich das Zertifikat besser als erwartet, kommt mitunter sogar noch ein Bonus oben drauf. Zertifikate gibt es in tausenderlei Ausgestaltung. Sie sind komplexer, als sie auf den ersten Blick wirken mögen, daher sollte man ein gewisses Fachwissen mitbringen.
Mittelfristig sind Geldanlagen, die etwa sieben bis zehn Jahre laufen. Hier wird meist auf ein bestimmtes Ziel hin angespart. Hierfür bieten sich Anleihen, Pfandbriefe und Obligationen und Sparbriefe mit festem Zinssatz an. Auch Sparpläne können auf einen bestimmten Zeitraum ausgerichtet werden.
Langfristig rentieren sich, das zeigt der Blick auf die Geschichte, Aktien und Aktienfonds. Allerdings sollte der Anlagehorizont mindestens zehn Jahre betragen, denn zwischendurch können die Aktienmärkte immer mal einbrechen. Die gute Nachricht: Bislang haben sie sich immer erholt. Die noch bessere Nachricht: Als Sachwertanlagen sind Aktien inflationssicher.
1001 Möglichkeiten: Eine Geldanlage mit Fonds
Aktienfonds gibt es in zwei Varianten: Entweder werden sie aktiv gemanagt von Fondsmanagern, die mit ihrer Expertise „den Markt schlagen wollen“, sprich: mit ihren Fonds die Marktentwicklung übertreffen wollen. Die Alternative sind sogenannte ETF-Fonds, die einen bestimmten Index 1:1 widerspiegeln. Ihr Vorteil: Die Kosten für das Fondsmanagement entfallen.
Das Angebot an Fonds reicht weit über reine Aktienfonds hinaus. Es gibt auch Fonds, die Aktien und andere, meist festverzinsliche Anlageformen kombinieren. Überdies gibt es Fonds, die sich auf andere Anlageoptionen konzentrieren, wie etwa Immobilienfonds, Schiffsfonds oder Rentenfonds. Letzteres sind Fonds, die auf festverzinsliche Wertpapiere wie Schatz- oder Pfandbriefe setzen.
Gold oder Betongold
Wenn die Börsen schwächeln, schlägt die Stunde der Rohstoffe – vor allem Gold ist gefragt. Der Impuls ist verständlich: Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin sind solide Wertanlagen, da sie einerseits selten und andererseits gefragt sind. Von daher machen sich Edelmetalle gut als Stabilisator im Portfolio. Übrigens: Längst ist es möglich, auch in andere Rohstoffe – etwa über unseren Partner GranValora – zu investieren.
Ein letztes Wort noch zu Betongold, zu Immobilien. Jahrelang sind die Preise gestiegen, vielerorts über ein angemessenes Maß hinaus. Das war gut für Verkäufer – und Käufer haben sich nicht abschrecken lassen, dafür waren die Zinsen zu günstig. Seitdem die Zinsen für Immobilienkredite ansteigen, kühlt der überhitzte Immobilienmarkt ab. Das bedeutet: Immobilienbesitzer und -käufer sollten nicht mehr mit rasant steigenden Preisen rechnen. Allerdings wird die Nachfrage nach Immobilien anhalten, ein Wertverfall ist also nicht zu erkennen. Als Investition für eine möglichst hohe Rendite verlieren Immobilien damit vielleicht an Attraktivität – keineswegs aber als Investment für das eigene Zuhause.
Was also tun? 3 Tipps zum Schluss
Tesla baut schöne Autos und Apple schöne Computer – aber ist es sinnvoll, in ihre Aktien zu investieren? Was wir damit sagen wollen: Lassen Sie sich bei der Geldanlage nicht zu sehr von Gefühlen leiten. Euphorie und umgekehrt Panik sind nie gute Ratgeber bei der Geldanlage.
- Unser erster Tipp: Kaufen Sie rational – und nur, was Sie inhaltlich auch durchdrungen haben.
- Unser zweiter Tipp: Verabschieden Sie sich von der Hoffnung „Diese Aktie kriegt noch die Kurve“.
Einer der häufigsten Fehler bei der Geldanlage besteht darin, sich von Aktien im Sinkflug nicht rechtzeitig zu verabschieden. Sie müssen Verluste nicht aussitzen – besser ist es, zu verkaufen.
Jeder Anleger muss individuell das zu seinem Risikoprofil und Zeithorizont passende Portfolio finden. Dabei droht allerdings die Gefahr, überwältigt von den abertausenden von Finanzprodukten die Geldanlage auf „irgendwann später“ zu verschieben. Das ist von allen Optionen allerdings die schlechteste Möglichkeit, denn so verliert Ihr Geld – schon durch die Inflation – jeden Tag an Wert und Sie können Ihrem Vermögen beim Schmelzen gerade zusehen.
- Unser dritter und letzter Tipp, um das zu verhindern: Schauen Sie einfach auf unseren Seiten, wie es die Profis machen – und lassen Sie sich inspirieren!
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