Wie funktioniert der Kapitalmarkt?

Euro Geldscheine, Bild von Gerd Altmann 1976630 auf Pixabay

Der Kapitalmarkt ist ein Markt, auf dem mit Kapital – sprich: Geld – gehandelt wird. Wie bei jedem anderen Markt gilt das Prinzip von ‚Angebot und Nachfrage. Eine steigende Nachfrage treibt Preise nach oben, ein überbordendes Angebot lässt die Preise sinken. Der Unterschied etwa zum Wochenmarkt: Hier geht es nicht um die Preise für Birnen oder Brokkoli, sondern um Wertpapiere, also um Aktien, Anleihen, und Fonds.

Am Kapitalmarkt agieren Akteure, die Geld benötigen: meist Unternehmen oder Staaten. Und es gibt Akteure, die dieses Kapital bereitstellen: neben Privatanlegern auch institutionelle Investoren wie Banken, Pensionskassen oder Versicherungen. Sogenannte Intermediäre – meist Banken, aber auch Treuhänder oder Wirtschaftsprüfer – sorgen dafür, dass Angebot und Nachfrage zueinander finden und die gewünschte Transaktion tatsächlich zustande kommt.

Aktien + Anleihen = Kapitalmarkt

Neben dem Kreditmarkt*, dem Geldmarkt** und dem Devisenmarkt*** ist der Kapitalmarkt ein Teil des Finanzmarkts. Hier treffen Kapitalbedarf und -angebot aufeinander. Der organisierte Kapitalmarkt, der sich auf den Handel an Börsen konzentriert, ist stark reguliert und wird durch den Staat beaufsichtigt. Dieser reglementierte Börsenhandel ist für Anleger der entscheidende: Sie sind vor allem auf diesem „weißen“ Kapitalmarkt aktiv.

Deutlich weniger reguliert ist der nicht-organisierte „graue“ Kapitalmarkt. Am grauen Kapitalmarkt bewegen sich beispielsweise Crowdfunding, Unternehmensbeteiligungen, geschlossene Immobilienfonds auf Sachwerte und der Handel mit Kryptowährungen.

Im organisierten Kapitalmarkt gibt es im Kern zwei Bereiche:

  • die Beteiligungsfinanzierung über den Aktienmarkt
  • die Kreditfinanzierung über Anleihen, den sogenannten Rentenmarkt

Mit dem Kauf von Aktien erwerben Anleger Anteile an Unternehmen. Sie profitieren von steigenden Aktienkursen und werden an Gewinnen beteiligt, durch die sogenannte Dividende.

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Anleihen sind Kredite, die Unternehmen oder Staaten herausgeben. Die sogenannten Emittenten verpflichten sich, das geliehene Geld innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückzuerstatten und darüber hinaus einen jährlichen Zins zu zahlen.

Eine weitere Unterscheidung am Kapitalmarkt ist die zwischen Primärmarkt und Sekundärmarkt.

  • Geht ein Unternehmen erstmals an die Börse, landen seine Aktien auf dem Primärmarkt.
  • Sind Aktien bereits auf dem Markt und werden gehandelt, befinden sie sich im Sekundärmarkt.

Der Sekundärmarkt ist also der Normalfall. Während der Primärmarkt außerbörslich angesiedelt ist, findet der Aktienhandel auf dem Sekundärmarkt üblicherweise an den Wertpapierbörsen statt. Auch Aktienfonds werden über den Sekundärmarkt gehandelt. Mit Anleihen hingegen wird meist außerbörslich gehandelt, allerdings ebenso reguliert.

Die Aufgaben des Kapitalmarkts

Die herausragende wirtschaftliche Bedeutung des Kapitalmarkts besteht in der langfristigen Bereitstellung von Eigenkapital und Fremdkapital für Investoren. Ihm wird die Aufgabe zugeschrieben, den bestmöglichen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage bei Aktien und Anleihen zu ermöglichen. Dabei soll das eingesetzte Kapital produktiv genutzt werden.

Die strengen Regularien des organisierten Kapitalmarkts sind eingeführt worden, um Anleger bestmöglich über ihre Investments zu informieren – und das nicht nur vorab. Alle Investoren sollen jederzeit optimal informiert sein, um entsprechend informiert ihre Entscheidungen zu treffen.

Auf einer Meta-Ebene übernimmt der Kapitalmarkt zudem Transformationsfunktionen, indem er beispielsweise dafür sorgt, dass Investitionen zeitnah umgesetzt werden können oder mehrere Kapitalgeber zusammengeführt werden. Last but not least mindert der Kapitalmarkt über die Risikotransformation das Risiko jedes einzelnen Anlegers, indem das eingesetzte Kapital möglichst breit verteilt wird.

* Der Kreditmarkt ist eine Domäne der Banken. Sie nimmt Geld als Spar- oder andere Einlagen entgegen und leiht es als Kredite an Unternehmen, den Staat oder private Haushalte aus.

** Auch den Geldmarkt bestimmen die Banken. Hier werden kurzfristige Finanzinstrumente, etwa Zentralbankgeld, mit einer Laufzeit von einem Tag bis höchstens zwölf Monaten gehandelt. Zum Geldmarkt zählen allerdings auch ähnliche Transaktion von Unternehmen, Versicherungen, Pensionskassen und öffentlichen Institutionen. Privatanleger mit einem Tagesgeldkonto nehmen also am Geldmarkt teil.

*** Beim Devisenmarkt geht es um Finanzgeschäfte mit Währungen, die meist als Termingeschäft angelegt sind.

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