FINANZWISSEN
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Andreas Bernstein
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27. März 2023
27. März 2023
Was ist Stagflation und wie geht man als Anleger:in damit um?

Wir blicken an der Börse weiterhin sehr aufmerksam auf die Inflationsrate, da diese nicht nur unseren persönlichen Konsum beeinflusst, sondern auch die Handlungen der großen Notenbanken. Sowohl FED, EZB und auch die BoJ versuchen seit langem die Rate der Teuerung für die Preise zu stabilisieren und wieder auf einen Mittelwert zu bewegen. Damit schwingt aber nun auch die Angst mit, dass ein Anstieg der Zinsen am Kapitalmarkt die Wirtschaft in eine Stagnation führen könnte. Was ist dies überhaupt?
Das Wort Stagflation setzt sich aus zwei Begriffen der Volkswirtschaftslehre zusammen, aus der Inflation und der Stagnation. Es wird damit ein Zustand beschrieben, in dem ein weiterer Preisanstieg von einem wirtschaftlichen Stillstand begleitet wird. Zwar steht eine moderat steigende Inflationsrate oftmals für einen Zuwachs in der Beschäftigung in dem betreffenden Wirtschaftsraum, doch auf Dauer führt dies eben auch zu wirtschaftlichen Problemen. Denn die jeweiligen Notenbanken haben zwar größtenteils die Kontrolle über das Geld und die Geldmenge allerdings doch keineswegs die Kontrolle über Aktivitäten der einzelnen Wirtschaftssubjekte im System selbst.
Eine sich beschleunigende Inflation, wie sie derzeit im Euroraum und in Deutschland vorliegt, kann nur mit Zinsanstiegen bekämpft werden. Eine Schwächephase in der Wirtschaft allerdings dann mit Zinssenkungen. In Zeiten einer Stagnation kombiniert mit Inflation müssten die Notenbanken die Zinsen sowohl senken wie auch erhöhen. Sie erkennen schon beim Lesen dieses Artikels das Dilemma. Allen Notenbanken fehlt in der Stagflation ein brauchbares Medikament für die „Krankheit des Systems“ im übertragenen Sinn gesprochen.
Die Auswirkungen für uns Anleger sind dabei sehr unterschiedlich. Nicht jede Anlageklasse ist gleich gut geeignet, die Auswirkungen einer möglichen Stagflation persönlich abzufangen. Ob Aktien, Immobilien, Gold oder das Bargeld hier als geeignetes Mittel zu bevorzugen sind, hängt von der Phase der Wirtschaft ab und sicherlich auch von der persönlichen Risikobereitschaft. Eine pauschale Empfehlung aus dem „Lehrbuch“ kann es also nicht geben, wohl aber den Hinweis, die Zusammenhänge des Wirtschaftskreislaufs zu ergründen und den Äußerungen der Notenbanken genau zu folgen. Immerhin wird nach jeder Zinssatzentscheidung ein Statement veröffentlicht und eine Pressekonferenz abgehalten. Diese sind wichtiger für das Marktgeschehen als die eigentliche Entscheidung. Genau das haben wir in dieser Woche mit der FED, der EZB und auch der Bank of England eindrucksvoll gesehen.
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