Ölpreis, Ölsorten am Weltmarkt und die Rolle der OPEC

Bulle und Bär vor der Deutschen Börse in Frankfurt am Main, Foto von Mikhail Markovskiy - stock.adobe.com

Der Ölpreis gilt als Spiegelbild der Wirtschaft. Damit ist die Analogie gemeint, dass steigende Nachfrage nach dem Energieträge Öl eine hohe Wirtschaftsleistung symbolisiert. Doch auch Krisen haben Einfluss auf den Ölpreis, wie wir zuletzt im März dieses Jahres beim Ausbruch des Ukraine-Krieges gesehen hatten. Damals sprang der Ölpreis über die Marke von 100 US-Dollar bis fast 130 US-Dollar. Seitdem haben sich Märkte, Wirtschaftsprognosen und der Bedarf an Öl wieder normalisiert. Wir stehen aktuell sogar unter 75 US-Dollar und haben damit fast eine Halbierung im Kurs gesehen.

Während an der Börse meist über das WTI bei der Preisfestsetzung gesprochen gibt, gibt es jedoch noch weitere Ölsorten am Weltmarkt. Dort gibt es unterschiedliche Sorten an Rohöl, welche als Warenströme zwischen Ländern oder Unternehmen verhandelt werden und natürlich einer eigenen Preisbildung unterliegen. Maßgeblich hierfür ist auch die Qualität des Energieträgers. Dieser wird, ähnlich wie beim Wein, nach der Region, dem Schwefelgehalt oder auch die Dichte des Öls spezifiziert. Dabei liegt beispielsweise der Schwefelgehalt beim Öl aus Nahost bei 2,8 Prozent und in Großbritannien nur bei 0,3 Prozent.

Insgesamt gibt es mehr als 30 unterschiedliche Sorten Rohöl auf den Weltmärkten. In Europa ist die bekannteste Sorte das Brent Crude und in Amerika das WTI Oil. Wenn man nach Mexiko schaut, ist die Sorte Maya dominant und in Singapur die Sorte Tapis. Für die gesamte Betrachtung des globalen Energiemarktes sind weitere Sorten relevant, wie wir hier mit den Herkunftsländern aufgeführt haben:

Saharin Blend – Algerien
Minas – Indonesien
Iran Heavy – Iran
Basra Light – Irak
Kuwait Export – Kuwait
Es Sider –Libyen
Bonny Light – Nigeria
Qatar Marine – Qatar
Arab Light – Saudi Arabien
Murban – Vereinigte Arabische Emirate (VAE)
BCF 17 – Venezuela

Fördermengen

Über entsprechende Fördermengen kann ebenfalls Einfluss auf die Preisbildung genommen werden. Dem hat sich die OPEC verschrieben, welche als „Organisation erdölexportierender Länder“ bereits 1960 gegründet wurde. Seitdem besteht sie 14 Staaten, die ein Kartell bilden. Damit soll eine Preisbildung innerhalb eines definierten Korridors gewährleistet werden und Stabilität erfolgen. Immerhin repräsentiert die OPEC einen großen Anteil der größten Förderländer der Welt mit einem Fördervolumen von 40 Prozent. Hierzu gehören Algerien, Angola, Ecuador, Aquatorialguinea, Gabun, Iran, Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Katar, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Venezuela – die USA gehören übrigens nicht dazu!

Über 75 Prozent der geschätzten Erdölvorkommen der Welt sind bei diesem Ländern konzentriert, was ihnen gerade in Krisenzeiten erhebliche „Macht“ verleiht. Der Verdacht liegt nahe, dass ein hoher Ölpreis durchaus gewollt ist und in diesen Ländern als Einnahmequelle elementar ist. Beobachten Sie daher die News aus den Medien auch immer mit dem Blick auf die Hintergründe, die wir Ihnen mit diesem Artikel näherbringen möchten.

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