Leitindex an der Wall Street: Dow Jones Industrial Average Geschichte und Besonderheiten

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Der Dow Jones Industrial Average, oft auch einfach als Dow Jones oder DJIA bezeichnet, ist einer der bekanntesten Aktienindizes der Welt und ein wichtiger Indikator für die Gesundheit der US-amerikanischen Wirtschaft. Der Index wurde im Jahr 1894 von Charles Dow und Edward Jones entwickelt und dann ab 1896 etabliert. Sie gründeten das gleichnamige Unternehmen und das Wall Street Journal stammt übrigens ebenfalls aus dieser Zeitepoche – beide Namen und Historien sind also eng mit den beiden Gründern verbunden. Hintergrund war die Suche nach einer messbaren Möglichkeit der Aktienmarktentwicklung.

Seitdem gibt es eine lange und bewegte Geschichte dieses Börsenbarometers, von denen einige Eckpunkte hier dargestellt sind. Der Dow Jones gilt somit auch als der ältesterIndex der New Yorker Börse (New York Stock Exchange). Er grenzt sich außerdem technisch als direkter Performancemesser über die enthaltenen Unternehmen und damit als als Kursindex damit grundlegend von anderen internationalen Indizes, wie dem DAX in Deutschland als Performanceindex, ab. Dividendenzahlungen und Bezugsrechtserlöse sind beispielsweise in der Berechnung nicht implementiert. In der Finanzmathematik spricht man daher von einem „preisgewichteten Index“.

Dow Jones in der Vergangenheit

In den frühen Jahren des Dow Jones war der Index eine relativ kleine Sammlung von nur 12 Unternehmen, die hauptsächlich im Bereich der Schwerindustrie tätig waren. Im Laufe der Jahre wurde der Index jedoch immer wieder erweitert und umstrukturiert, um die wachsende Vielfalt der US-amerikanischen Wirtschaft widerzuspiegeln. Nicht mehr nur Industrie stand im Mittelpunkt, sondern auch Eisenbahngesellschaften, Rohstoffunternehmen und Banken.

Eine der bedeutendsten Veränderungen im Dow Jones fand im Jahr 1928 statt, als der Index von 30 auf 50 Aktien erweitert wurde. Diese Änderung war ein wichtiger Schritt in Richtung einer breiteren Abdeckung der amerikanischen Wirtschaft und trug dazu bei, den Dow Jones zu einem wichtigen Indikator für die Gesundheit des Landes zu machen.

In den Jahren vor der Großen Depression war der Dow Jones ein Symbol für die wirtschaftliche Stärke und Prosperität der Vereinigten Staaten. Die Börsenkurse stiegen rasant an und viele Anleger wurden zu Millionären. Dies änderte sich jedoch dramatisch im Jahr 1929, als der Dow Jones in Folge des Börsencrashs um mehr als 80% seines Wertes einbüßte.

Während der 1930er Jahre erholte sich der Dow Jones nur langsam von den Auswirkungen der Großen Depression. Es dauerte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, bevor der Index wieder auf das Niveau vor dem Crash von 1929 stieg. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Dow Jones zu einem wichtigen Indikator für die Stärke und Stabilität der US-amerikanischen Wirtschaft.

Im März 1899 übersprang der Dow Jones erstmalig die Marke von 50 Punkten. Im Jahr 1995 dann die Marke 5.000 und im Jahr 2018 die 25.000 Punkte-Marke. Es gab neben diesem starken Phasen auch einzelne Tage, die mit starkem Minus in die Historie eingingen. So verlor der Dow Jones im Jahr 2008 zur Finanzkrise zwei Tage in Folge so stark, dass es eine Veränderung von 10 Prozent gab. Das stetige Wachstum dieses Index tat dies jedoch langfristig keinen Abbruch.

Die Indexüberprüfung

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass es keine festen Termine für die Indexüberprüfung gibt. Während im DAX jedes Quartal die Überprüfung ansteht, entscheidet letztlich das Wall Street Journal nach quantitativen Kriterien, aber auch nach einem „gesunden Mischung“ über die Zusammensetzung. Hierbei wünschen sich Anleger:innen eine zeitgemäßere und vor allem objektivere Struktur bei der Zusammensetzung. Damit könnte auch ein genaueres Abbild der Wirtschaft reflektiert werden. Denn ohne Gewichtungsfaktor beeinflussen optisch „teure“ Aktien den Wert des Dow Jones stärker, als die optisch „billigere“ Werte. Zudem sind nur wenige Technologiewerte im Index vertreten und Bankenwerte stärker gewichtet. Gerade in der aktuellen Bankenkrise führt dies zu einem Schwachpunkt, genauso wie vor 100 Jahren die Fixierung auf neun Eisenbahngesellschaften im Index.

Nutzen Sie daher für die Geldanlage auch weitere Indizes der Wall Street für eine breite Streuung, wie den Nasdaq100 als Technologiebarometer.

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