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Andreas Bernstein

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27. März 2023

27. März 2023

Was sagt der VDAX aus?

Bild 1132104 von Raphael Schaller auf pixabay

Um das Konstrukt vom VDAX zu erörtern, bedarf es einer kurzen Grundlagen. Denn die Basis dafür ist die Volatilität und damit das Ausmaß von Preisschwankungen. Solche Schwankungen gehöre schon immer zu den Börsenkursen, ohne sie würde der Handel nicht funktionieren.

Die meisten Trader mögen eher eine hohe Schwankungsbreite , während Institutionen die Volatilität gern niedrig hätten. Aussuchen kann es sich niemand an der Börse, aber man hat zeitlichen Einfluss, in welchen Phasen man an der Börse aktiv ist.

Besonders hohe Schwankungsbreiten treten in den Aktienpreisen meistens in Phasen einer Korrektur oder Krise auf. So war es in der Coronapandemie oder auch beim Ausbruch des Ukrainiekrieges.

Gemessen wird dies über den VDAX, der damit letztlich ein Konstrukt für die aktuelle Börsenstimmung darstellt. Wie funktioniert dies genau?

Die Deutsche Börse nutzt zur Berechnung des VDAX nicht etwa die historischen Schwankungsbreiten, sondern ein Portfolio real gehandelter Optionen. Deren erwartete Volatilität der Marktteilnehmer wird ermittelt und minütlich zwischen 09:15 Uhr und 17:30 Uhr ausgedrückt. Damit spiegelt der VDAX einen sehr breiten Ausschnitt aus dem Terminmarkt wieder.

Der Indexstand des VDAX-NEW gibt in Prozentpunkten an, wie hoch die erwartete Schwankungsbreite der Marktteilnehmer in den nächsten 30 Tagen im DAX ist und gibt darauf bezogen den Jahreswert aus. Eine Notierung von 30 sagt bei einem DAX-Stand von 13.000 Punkten daher folgendes aus: 13.000 * 30 % = 3.900 Punkte erwartete Schwankungsbreite pro Jahr. Um diese Schwankungsbreite nun auf 30 Tage zu betrachten, muss dieser Wurzelterm genutzt: 3.900 Punkte * Wurzel(30/365) = 1.118 Punkte und noch einmal in Renditen umgerechnet werden: 13.000 + 1.118 = 14.118 als Zwischenergebnis. Das ergibt einen Faktor von 1,086 (14.118 / 13.000) und letztlich das Ergebnis von 13.000 / 1,086 = 11.970 als untere Bandbreite.

Im Ergebnis kann mit einer Wahrscheinlichkeit von 68 % (Konfidenzniveau aus der Annahme der Normalverteilung) der DAX in den kommenden 30 Tagen zwischen 14.118 und 11.970 DAX-Punkten schwanken. Damit gilt der VDAX-NEW (als korrekte Bezeichnung) für viele Marktteilnehmer als Stimmungsbarometer genutzt werden. Steigt dieser an, wird Risiko höher bewertet und der VDAX dann als „Angstbarometer“ in den Medien benannt. Als Faustregel gilt: Je Höher der Wert, desto höher die Angst am Markt.

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