FINANZWISSEN
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Andreas Bernstein
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27. März 2023
27. März 2023
Optionen: Für wen sind sie gedacht und welche Kombinationen gibt es?

Bei den Handelsinstrumenten an der Börse haben Anlegerinnen und Anleger vielfältige Möglichkeiten. Oft werden hier jedoch Optionsscheine mit Optionen verwechselt. Diese Unterscheidung und die spezifischen Vorteile bei Optionen werden in diesem Artikel ausführlich dargestellt.
Optionen sind im Gegensatz zu den Futures bedingte Termingeschäfte. Sie geben dem Inhaber das Recht, ein bestimmtes Gut, zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Wie die Futures sind auch Optionen standardisiert und werden durch die Börse entsprechend „überwacht“. Dabei ist vorab vertraglich festgelegt, welche Menge eines Basiswertes (dies kann ein Rohstoff sein oder auch eine Aktie) gehandelt werden soll und zu welchem Basispreis (dem Strike) in welchem Zeitraum und wann die jeweilige Option ausgeführt werden kann. Bei der amerikanischen Variante erfolgt dies jederzeit, bei der europäischen Variante aber nur am Laufzeitende.
Dabei hat der Käufer der Option (Inhaber genannt) das Recht diesen festgelegten Basiswert zu kaufen oder zu verkaufen. Im Gegensatz dazu hat der Verkäufer der Option (Stillhalter genannt) die Pflicht, den Basiswert zu übernehmen oder zu liefern. Damit geht der Inhaber der Option immer ein bedingtes und der Stillhalter ein unbedingtes Termingeschäft ein.
Nur zwei unterschiedliche Positionen können beim Futurehandel oder dem Aktienhandel jeweils eingegangen werden – Long oder Short. Mit Optionen lassen sich weitere Positionierungen konstruieren, die wir hier kurz auflisten:
- Long Call (+C) = Kauf einer Kauf Option (Inhaber)
- Short Call (-C) = Verkauf einer Kauf Option (Stillhalter)
- Long Put (+P) = Kauf einer Verkaufsoption (Inhaber)
- Short Put (-P) = Verkauf einer Verkaufsoption (Stillhalter)
Der Inhaber einer Option muss beim Kauf dieser eine Prämie zahlen, welche der Stillhalter bekommt. Das Auszahlungsprofil ist für den Inhaber somit positiv asymmetrisch. Er riskiert die Prämie und kann dafür unendlich viel Gewinn erzielen. Im Gegensatz dazu sieht das Profil des Stillhalters immer negativ asymmetrisch aus. Er erhält beim Verkauf zwar die Prämie, geht jedoch das Risiko eines theoretisch unbegrenzten Verlustes ein und sollte sich in der Praxis absichern.
Wenn man also eine Option kauft, ist die Prämie zu zahlen. Als Käufer einer Option geht man davon aus, dass der Basiswert innerhalb der Restlaufzeit eine starke Bewegung in die gewünschte Richtung vollzieht. Der Verkäufer hingegen erwartet eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung des Käufers oder auch eine Seitwärtsbewegung, von der er ebenfalls profitieren würde. Der Inhaber hat so mit eine wesentlich geringere Erfolgswahrscheinlichkeit als der Stillhalter und zudem ist sein eingegangenes Risiko sehr gering.
Für versierte Finanzmarktteilnehmer:innen sind Optionen damit ein spannendes Instrument, um auf verschiedene Arten der Marktbewegung reagieren zu können. Wie diese Optionen bepreist werden und was die Faktoren Gamma, Delta, Rho oder Vega zu bedeuten haben, stellen wir gern in einem der kommenden Artikel für Sie näher dar.
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