FINANZWISSEN
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Andreas Bernstein
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14. April 2023
14. April 2023
Verbraucherpreise als Messwert für die Inflation

gedruckte Euro-Geldscheine
Foto: Gerd Altmann auf Pixabay
Die Verbraucherpreise sind ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Inflation und beeinflussen das Konsumverhalten der Menschen. Letztlich geben die Verbraucherpreise an, wie viel Geld Verbraucherinnen und Verbraucher für bestimmte Waren und Dienstleistungen ausgeben müssen. Wenn die Verbraucherpreise steigen, deutet dies auf eine höhere Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen hin, was wiederum an einer positiven wirtschaftliche Entwicklung liegen könnte. Doch nur ein moderates Ansteigen der Verbraucherpreise wird in der Regel als normal und wünschenswert angesehen, da es ein Zeichen für eine gesunde Konjunktur ist. Steigen diese stärker als im historischen Mittel an, dann führt dies zum negativen Effekt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mit gleichem Budget weniger konsumieren können. Letztlich bremst genau das die Wirtschaftsleistung bis hin zu einer Rezession.
Den jüngsten Anstieg haben wir hier für die EU optisch dargestellt:

Quelle: Statistisches Bundesamt Destatis, 2023, https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Wirtschaft-Finanzen/Inflation.html
In Deutschland werden die Verbraucherpreise regelmäßig vom Statistischen Bundesamt erfasst und veröffentlicht. Dabei wird der sogenannte Verbraucherpreisindex (VPI) ermittelt, der die Preisentwicklung eines Warenkorbs abbildet, der die Ausgaben der privaten Haushalte widerspiegelt. Dieser Warenkorb setzt sich aus verschiedenen Gütern und Dienstleistungen zusammen, wie beispielsweise Nahrungsmitteln, Bekleidung, Mieten und Energie.
Umgangssprachlich werden die Verbraucherpreise mit Inflation gleichgesetzt. Dies trifft aber nur zu, wenn diese auch steigen. Wie schon beschrieben, ist eine moderate Inflation sogar wünschenswert für eine gesunde Konjunkturentwicklung. Eine hohe Inflation hingegen kann zu einer Entwertung des Geldes führen und damit negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.
Fallende Verbraucherpreise werden als Deflation bezeichnet. Eine Deflation kann zu einer Verzögerung der wirtschaftlichen Aktivitäten führen, da Verbraucherinnen und Verbraucher dazu neigen, ihre Ausgaben zurückzufahren, in der Erwartung, dass die Preise weiter fallen werden.
Durch eine gezielte Geld- und Fiskalpolitik können Regierungen versuchen, die Inflation im Rahmen zu halten und so eine stabile wirtschaftliche Entwicklung zu gewährleisten. Genau aus diesem Grund sind die Zentralbanken der USA (FED) und der EU (EZB) seit mehreren in einen Zinsanhebungszyklus übergegangen. Denn steigende Zinsen verknappen die Geldmenge und dämmen die Inflation ein. Erste Erfolge dieser Geldpolitik sind bereits sichtbar:

Quelle: Statistisches Bundesamt Destatis, 2023, https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Wirtschaft-Finanzen/Inflation.html
Zur Rückkehr auf die Zielgerade und damit den langjährigen Durchschnitt, der um 2 Prozent liegt, ist es jedoch noch ein langer Weg. Entsprechend viele Zinsanhebungen oder zumindest Zeit bis zu deren Auswirkung auf die Indikatoren der Verbraucherpreise sind damit einzuplanen. Aktuell (Stand 31.03.2023) zeigen die Verbraucherpreise der EU einen Anstieg von 6,9 Prozent und die aus Deutschland (Stand 30.03.2023) einen Anstieg von 7,3 Prozent auf.
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