Wenn das Geld gleich gespart wird, kann es nicht ausgegeben werden. Das ist die Idee hinter Sparplänen: Jeden Monat landet ein bestimmter Betrag auf einem Konto. Was dort gespart wird, bekommt Zinsen. Nicht nur die eigenzahlte Summe, sondern auch die Zinsen werden verzinst – durch diesen Zinseszinseffekt wächst das Kapital noch schneller. Der Dreiklang aus Sparsumme, Zins und Zinseszins sorgt dafür, dass Sparpläne eine ebenso beliebte wie effiziente Methode zur Vermögensbildung und Altersvorsorge sind.
Zumindest, wenn das Geld über Jahrzehnte regelmäßig überwiesen wird. Es gibt auch Sparpläne, die nur sechs, acht oder zehn Jahre laufen. Solche Sparpläne dienen weniger dem Vermögensaufbau als der Finanzierung konkreter Ziele: ein neues Auto, ausgedehnte Urlaubsreisen oder auch ein möglichst hoher Eigenanteil beim Kauf einer Immobilie.
Egal, wie das Ziel aussieht: Ein Sparplan erlaubt es, ohne spürbaren Aufwand und sozusagen auf Autopilot (nämlich per Dauerauftrag) erstaunlich hohe Summen anzusparen. Die meisten Sparpläne starten bei 50 Euro im Monat, es gibt allerdings auch Sparpläne mit monatlich 10 Euro und sogar 1 Euro. Bei solchen Minimalsummen lassen sich allerdings nur überschaubare Erfolge feiern.
Der Banksparplan
Beim Banksparplan wird die festgelegte Summe regelmäßig auf ein Sparkonto überwiesen. Darauf kommen Zinsen. Je nach Vertrag gibt es einen festen Zinssatz für die gesamte Laufzeit oder einen variablen Zinssatz, der sich an den Markt anpasst: Zu einem flexiblen Basiszins kommen festgelegte Bonuszinsen.
Beliebt bei Anlegern sind gestaffelte (feste) Zinssätze, die im Laufe der Jahre steigen.
Weder für die Eröffnung des Sparplankontos noch für das Verwahren der Gelder fallen Kosten an. Einige Banken ermöglichen eine Einmalzahlung zum Start, was den Zinseszinseffekt beflügelt. Andere Banken ermöglichen auch Ratenpausen. Eine Kündigung vor Ende der vereinbaren Laufzeit allerdings ist nicht vorgesehen. Wird trotzdem gekündigt, geht das regelmäßig mit Verlusten bei den Zinserträgen einher.
Früher war der Banksparplan die verbreitete Form des Sparplans, was sich in den Niedrigzinsjahren geändert hat. Die Banken waren nicht mehr in der Lage, mit einer attraktiven Verzinsung zu werben, was der Attraktivität erkennbar geschadet hat.
Der Fondssparplan
Je niedriger die Zinsen bei klassischen Banksparplänen ausfallen, desto beliebter wird der Fondssparplan als Alternative. Bei Fondssparplänen wird die monatliche Sparsumme in Fonds investiert. Anleger profitieren damit von der Entwicklung des oder der gewählten Fonds. Da Sparpläne mittel- und langfristig ausgelegt sind, können Turbulenzen an den Börsen abgefedert werden. Wer länger als zwölf Jahre spart, konnte sich in der Vergangenheit auf eine durchschnittliche Rendite von mehr als 5 Prozent freuen – da können nur wenige Banksparpläne mithalten.
Anleger müssen aufpassen, in welche Fonds ihr Sparplan investiert. Banken bieten fast ausschließlich aktiv gemanagte Fonds für ihre Sparpläne an, was gleich zwei Nachteile hat. Der erste: Die Fondsmanager wollen für ihre Arbeit bezahlt werden, was von der Rendite abgeht. Der zweite: Trotz ihres Know-hows sind die wenigsten Fondsmanager in der Lage, auf Dauer „den Markt zu schlagen“, sprich: besser zu sein als das Marktsegment, das sie abbilden. Wir empfehlen daher ETF- bzw. Indexfonds. Sie sind nicht nur erfolgreicher als aktiv gemanagte Fonds: Da es keine Fondsmanager gibt, fällt die Rendite höher aus.
Nicht unterschlagen werden soll das Bausparen als Form des Sparplans. Beim Bausparen wird monatlich eine bestimmte Summe auf dem Bausparkonto eingezahlt. Mit diesen Einzahlungen verbunden ist das Recht, nach dem Erreichen einer bestimmten Summe von niedrigen Darlehenszinsen zu profitieren. Der Haken: Summe und Darlehen müssen für „wohnwirtschaftliche Zwecke“ genutzt werden, also beispielsweise für Kauf oder Renovierung eines Hauses oder einer Wohnung.
Ihr Depot für den Sparplan
Für den Banksparplan reicht ein Sparkonto bei der Bank. Wer mit einem (ETF-) Fondssparplan sein Vermögen aufbauen muss, braucht dafür ein Wertpapierdepot.
Anleger können wählen, ob der Sparplan zum Monatsanfang oder zur Monatsmitte ausgeführt wird. Die Depotbank kauft also entweder am 1. oder am 15. des Monats die (ETF-) Fondsanteile. Falls die Depotbank für jeden Kauf feste Gebühren berechnet, kann es sich lohnen, auf einen quartalsweisen Kauf umzusteigen – dann fallen die Kaufgebühren weniger ins Gewicht.
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